Am vergangenen Wochenende endete ein Badeausflug für einen 70-jährigen Mann aus Senden tödlich. Mit seiner Familie wollte er den Samstag (17.6.) am Dortmund-Ems-Kanal auf dem Stadtgebiet Lüdinghausen, nahe der Schliekerbrücke verbringen. Gegen 16.30 Uhr hatten die Angehörigen bemerkt, dass der Mann nicht mehr im Wasser zu sehen war und die Rettungskräfte informiert.
Helfer von Polizei und Feuerwehr, ausgestattet mit Spezialgeräten, sowie die DLRG suchten nach dem Mann. Notfallseelsorger übernahmen die Betreuung der Angehörigen. Der Schiffsverkehr wurde ab 17.40 Uhr in dem Bereich eingestellt. Auch am Sonntag wurde die Suche fortgesetzt. Hinzugezogen wurden dann außerdem Drohnen, Polizeihubschrauber sowie mit Echolot ausgerüstete Boote der Feuerwehr und ein mit einem Sonargerät ausgestattetes Boot der Wasserschutzpolizei Datteln. Am Sonntagabend konnte der Sendener dann auf Grund eines Zeugenhinweises gegen 19.30 Uhr tot geborgen werden.
Obduktion beantragt
Gefunden wurde der Verunglückte zwischen Lüdinghausen und Olfen, auf Olfener Stadtgebiet. Die Staatsanwaltschaft Münster beantragt am Montag (19.6.) aufgrund ungeklärter Todesursache eine Obduktion. Wie ein Pressesprecher der Wasserschutzpolizei informiert, hätten die Angehörigen auch von Alkoholkonsum berichtet.
Auch wenn das Schwimmen im Kanal aufgrund unvorhergesehener Strömungen ohnehin schon gefährlich ist, weist Carsten Picker, Sprecher des DLRG Westfalen, auf einen weiteren gefährlichen Faktor hin: Den Temperaturunterschied. „Schwimmer sollten sich immer abkühlen und nicht einfach ins Wasser springen. Wenn man dann noch davor gut gegessen hat, kann das einen Kreislaufkollaps verursachen. Das Herz macht das dann nicht mit.“ Deswegen rät er, sich streng an die allgemeinen Baderegeln zu halten: Erst Abkühlen und nicht mit vollem oder ganz leerem Magen ins Wasser gehen. An besagtem Tag herrschten in Olfen Temperaturen von rund 30 Grad.
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mindestens 355 Menschen ertrunken. Das geht aus der Statistik des DLRG hervor. Das sind 56 Todesfälle mehr als im Jahr 2021. Damit verzeichnetet die DLRG erstmals seit vier Jahren wieder einen Anstieg an tödlichen Unfällen im Wasser. 19 der Personen waren in Kanälen ertrunken (2021: 16).