
© Thomas Aschwer (Archiv)
Zeitplan steht: Sensoren für Parkplätze in Nordkirchen werden installiert
Parkplätze in Nordkirchen
In den nächsten Wochen und Monaten werden über 200 Parkplätze in Nordkirchen mit Sensoren ausgestattet. Die kleinen Kästchen sollen Daten liefern, die bald auch von jedem genutzt werden können.
Mehrere Hundert öffentliche Parkplätze im Nordkirchener Ortskern werden bald Sensoren für eine elektronische Parkraumüberwachung bekommen. Was bereits vor einigen Monaten zum ersten Mal angekündigt wurde, ist jetzt einen entscheidenden Schritt weiter. So habe die Gemeinde vor wenigen Tagen den Auftrag, die Sensoren zu installieren, an ein Unternehmen vergeben, wie Wirtschaftsförderer Manuel Lachmann auf Anfrage der Redaktion bestätigt.
Den Auftrag hat das Unternehmen „Energielenker“ aus Münster bekommen und er umfasst nicht nur die Parkplatz-Sensoren, wie Lachmann weiter erklärt.
Internet der Dinge kommt ebenfalls bald
Vor ziemlich genau einem Jahr, im September 2019, hatte die Gemeinde beschlossen, ein Lorawan (Long Range Wide Area Network) in Nordkirchen, Südkirchen und Capelle einzurichten. Dieses Netzwerk empfängt und überträgt Informationen mit und von verschiedenen Sensoren. Es ist offen und wird für unterschiedliche Anbieter nutzbar sein.
Denkbar sind beispielsweise intelligente Müllcontainer, die von sich aus melden, wenn sie geleert werden müssen. Oder auch Parkplatz-Sensoren, die erfassen und melden, wenn ein Auto über ihnen parkt, wie lange es dort schon steht und - wenn die Parkzeit begrenzt ist - wann es zu lange dort parkt.
Werden die öffentlichen Parkplätze in Nordkirchen also bald teuer, wenn man sein Auto dort zu lange abstellt? Nein, erst mal nicht, macht der Wirtschaftsförderer deutlich. Zwar sollen die erste Antennen für das Lorawan in den nächsten 14 Tagen aufgestellt und die Parkplatzssensoren bis Jahresende, beziehungsweise Anfang 2021 installiert werden. Allerdings beginne damit nicht direkt die Parkraumbewirtschaftung, so Lachmann.
So gebe es drei übergeordnete Bereiche, an denen die Gemeinde beim Thema Parkplätze gerade arbeitet: 1. Das Sammeln von Verkehrsdaten, also die Frage „Welcher Parkplatz ist gerade besetzt?“ zu beantworten; 2. Die Parkraumbewirtschaftung; und 3. ein Parkleitsystem, um die Information über freie Parkplätze Autofahrern verfügbar zu machen.
Im ersten Schritt will die Gemeinde vor allem die Daten der Sensoren sammeln und daraus Erkenntnisse ziehen. „Erst mal wollen wir das System testen“, erklärt Lachmann. Auf diesem Wissen aufbauend könne dann in einem der nächsten Schritte die Bewirtschaftung einsetzen. Wann das so weit ist, wie lange Autofahrer dann im Ortskern noch parken können und wie teuer es wird, wenn man zu lange dort steht, sei noch offen, so Lachmann. Geklärt werden müsse auch noch die rechtliche Grundlage, auf der die Gemeinde die Parkplätze im Mühlenpark kontrolliert, die sich auf Privatgrundstücken befinden. Auch hierauf gebe es noch keine abschließende Antwort.
Was hingegen sehr weit fortgeschritten sei, ist die geplante Mobilitätsapp, die derzeit für die Gemeinde in Entwicklung ist. Sie soll später auch mit den Daten der Parksensoren versorgt werden und dann Autofahrer zu freien Parkplätzen leiten, sagt der Wirtschaftsförderer.
Knapp 220 Parkplätze im Nordkirchener Ortskern sollen mit den Sensoren ausgestattet werden. Neben dem Mühlenpark, also dem Bereich rund um Aldi, Rossmann, Edeka und bald Ernsting‘s Family, sollen auch Parkplätze an der Schloß- und der Bergstraße sowie am Wehrturm damit bestückt werden. Gerade im Mühlenpark sind Dauerparker immer wieder ein Ärgernis. Und der Gemeinde sei auch bewusst, dass eine Lösung für das Dauerparker-Problem kommen müsse, weiß der Wirtschaftsförderer. Zunächst müssten aber die Grundlagen geschaffen werden, um das Mobilitäts- und Parkangebot in der Gemeinde insgesamt effizienter zu gestalten.
Ein wichtiger Baustein dafür sind die Mobilstationen, die in den kommenden Monaten errichtet werden sollen. Zeitgleich mit der Inbetriebnahme der ersten Stationen soll dann auch die App an den Start gehen.