Noch hat der Advent nicht offiziell begonnen. Doch der Wunderwerke-Adventsbasar der Caritas-Werkstatt Nordkirchen dürfte für viele Besucher die Vorweihnachtszeit so richtig einläuten. Zumindest was handgemachte adventliche Deko angeht, bleibt hier, an der Mühlenstraße 60, zwischen Tannenschmuck, Kerzen und Holzarbeiten kaum ein Wunsch offen.
„Den Basar bereiten wir das ganze Jahr vor. Wir haben natürlich verschiedene Veranstaltungen im Laufe eines Jahres, aber die Wunderwerke sind schon das Highlight“, sagt Werkstattleiterin Katja Alfing. Die Beschäftigten, Menschen mit Behinderungen unterschiedlicher Art, seien sehr stolz, ihre Arbeit präsentieren zu können. „Und viele sind überrascht, was für ein vielfältiges Angebot wir hier wirklich auch produzieren können.“
Praktische Holzwerkzeuge
Und das ist wörtlich zu nehmen. Die Caritas-Werkstatt in Nordkirchen mag von außen unscheinbar wirken, bei den Wunderwerken gibt es aber vor allem drinnen eine Menge zu entdecken.
Ein wichtiger Teil ist beispielsweise die Holzwerkstatt. Hier gibt es nicht nur weihnachtlich angehauchte Stücke, sondern auch richtig praktische. „Wir präsentieren hier auch unsere reguläre Linie, also Grillzangen, Flaschenöffner und Tabletts, oder Bastelkisten für Kinder“, erzählt Alfing beim Rundgang durch die Räume der Werkstatt. Der eine oder andere dürfte sich wohl auch eine Inspiration für Weihnachtsgeschenke abholen.

Eine Besonderheit: Die Produktion läuft auch während des Basars weiter. Wenn sich also im Laufe des Donnerstags und des Freitags an manchen Stellen die Reihen lichten sollten, bedeutet das nicht, dass es am Samstag nichts mehr gibt. „Die Kolleginnen und Kollegen sind parallel immer noch dabei, Neues zu erstellen“, weiß Katja Alfing.

Das gilt für den Floristik-Bereich, der sich passend zur Jahreszeit ganz dem Thema Weihnachten widmet, aber auch für die etwas außergewöhnlichen Bereiche, in denen die Beschäftigten der Werkstatt tätig sind. So laufen in einem Raum gleich mehrere 3D-Drucker, die beispielsweise kleine Sterne herstellen.
Aber auch größere Arbeiten sind zu sehen, wie zum Beispiel eine Nachbildung des „Hochzeitstürmchens“ des Wasserschlosses Nordkirchen, die als Vogelhäuschen dienen kann. Es gibt sie sogar in verschiedenen Farben, vom etwas knalligeren Rosa bis hin zu etwas gedeckteren Tönen.
„Altes Handwerk“ wird gelehrt
In der Textilwerkstatt gibt es natürlich weihnachtliche Decken und Tücher, aber auch eine Besonderheit. „Wir stellen nicht nur Textilien zur Verfügung, sondern wir sticken auch in dem Bereich“, sagt Katja Alfing. „Das heißt, wir haben eine sogenannte Paramentenstickerei, in der wir sowohl kirchliche Gewänder erstellen und besticken als auch Vereinsfahnen restaurieren und neu erstellen.“ In der Region sei das ein Alleinstellungsmerkmal.
„Da muss man schon sehr geduldig arbeiten können“, betont die Werkstattleiterin. „Das ist richtig altes Handwerk und Stickerei und wird hier auch unterwiesen und gelehrt in der Werkstatt.“

Wer für den Moment genug von der Tour durch die einzelnen Bereiche der Werkstatt hat, kann sich während der drei Tage des Basars an verschiedenen Orten stärken. Waffeln, Erbsensuppe, Kuchen und mehr sorgen dafür, dass niemand die Wunderwerke hungrig verlassen muss. „Beliebt ist vor allem der große Speisesaal unserer Werkstatt, den wir auch nutzen. Hier kann man entspannt einen Kaffee trinken“, sagt Alfing.

Bis zum Freitagnachmittag zieht die Werkstattleiterin bereits eine positive Bilanz des Adventsbasars. Der Donnerstag sei ohnehin schon ein besucherstarker Tag, das schöne Wetter habe womöglich noch einmal mehr Besucher in die Schlossgemeinde gelockt.
Auch am Samstag (23. November) ist der Wunderwerke-Basar (Mühlenstraße 60) noch einmal von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Dann wird es auch für Kinder nochmal ein besonders großes Rahmenprogramm, unter anderem mit Zauberei und Ballon-Jonglage, geben. Auch Live-Musik ist geplant. „Ich hoffe, dass es am Ende wieder 8000 bis 9000 Besucher werden wie letztes Jahr“, blickt Katja Alfing voraus.