Captain-America-Räuber Spielsüchtig - aber nur ein bisschen

Captain-America-Räuber: Spielsüchtig - aber nur ein bisschen
Lesezeit

Zehn Raubüberfälle in Waltrop, Nordkirchen, Hamm und Umgebung hat der sogenannte Captain-America-Räuber vor dem Dortmunder Landgericht zugegeben. Die Begründung des 38-Jährigen: Er habe Geld zur Befriedigung seiner Spielsucht benötigt.

Jahrelang will der Angeklagte der Droge „Online-Wetten“ verfallen gewesen sein. Doch ein psychiatrischer Sachverständiger hat Zweifel, ob wirklich alles so schlimm war, wie es der Mann aus Hamm ihm geschildert hat.

Zweifel beim Gutachter

Psychiater Brian Blackwell hat den Angeklagten mehr als sieben Stunden lang untersucht. Für ihn steht fest: „Es liegt keine pathologische Spielsucht vor.“ Der 38-Jährige habe sich stets kontrollieren und immer mal wieder Pausen einlegen können.

Aus Sicht des Psychiaters steht die auffällige Persönlichkeit des Angeklagten viel eher im Zentrum des Problems. Nach dem Verlust seines Arbeitsplatzes habe der Mann einfach nach außen hin weiter erfolgreich und liquide wirken wollen. Daher die Überfälle.

Verlust des Arbeitsplatzes

Blackwell hält den Captain-America-Räuber deshalb für voll schuldfähig. Hoffnungen auf eine mildere Strafe darf sich der Angeklagte also sehr wahrscheinlich nicht machen.

Für die Zeit im Gefängnis empfiehlt der Gutachter eine Persönlichkeitstherapie. „Was er hat, ist sehr gut behandelbar“, sagte er den Richtern.