Waldbrandschutz in Olfen und Nordkirchen Warum die Gefahr nie ganz gebannt ist

Waldbrandschutz in Olfen und Nordkirchen: Gefahr nie ganz gebannt ist
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Dank des Regens der vergangenen Tage sind die Waldböden in Olfen und Nordkirchen dieser Tage noch feucht. Überall stehen noch Pfützen. Von Trockenheit ist keine Spur. Damit ist auch das Risiko für einen Waldbrand derzeit recht gering. Doch das kann sich schnell ändern.

Das weiß auch Maximilian Martens. Er ist Förster des Landesbetriebs Wald und Holz NRW und betreut Waldstücke unter anderem in Olfen, Nordkirchen, Ascheberg und Lüdinghausen. „Grundsätzlich lässt sich sagen, dass das Waldbrandrisiko in den letzten Jahren gestiegen ist und auch in Zukunft weiter steigen wird“, sagt er im Gespräch mit der Redaktion. Grund dafür sei der Klimawandel. Denn dadurch werde unter anderem der Niederschlag im Jahr anders als bisher verteilt, höhere Temperaturen im Sommer führen auch zu vermehrter Trockenheit, erklärt er.

Feuchte Bodenverhältnisse

Besonderem Risiko seien dabei Kiefernbestände ausgesetzt, wie der Förster sagt, „da diese oft auf trockenen Waldstandorten wachsen und die typische Bodenvegetation auf diesen sandigen Standorten oft das Waldbrandrisiko weiter fördern kann“. Besonders im Osten Deutschlands sei das der Fall. In Olfen und Nordkirchen hingegen seien die Bodenverhältnisse anders. „Der Großteil der Wälder ist mit Laubbaumarten bestockt, welche im Vergleich zu Nadelholzreinbeständen oft auf feuchteren Standorten wachsen und zudem für ein feuchteres Bestandsklima sorgen“, sagt Maximilian Martens. Zudem könne der Boden in seinem Forstrevier besser Wasser speichern.

Sensoren zur Waldbranderkennung

Dass dennoch immer die Gefahr eines Waldbrandes bestehe, liege vor allem am Menschen. So sei es dringend nötig, dass sich Menschen an das Rauch- und Feuerverbot halten. Auch brennende Zigaretten dürfen in Waldgebieten nicht aus dem Auto geworfen werden, fügt er an. Außerdem sollen keine Autos auf Flächen mit hohem Gras abgestellt werden, „da sich durch den heißen Katalysator die Vegetation entzünden kann.“

Im Falle eines Waldbrandes gilt es, schnell zu reagieren. Nicht immer ist das möglich. Ein Helfer in solchen Situationen kann ein Sensor sein, der von eine Berliner Firma zur Früherkennung von Schwelbränden entwickelt wurde. Dieser wird an den Bäumen im Forst befestigt und schlägt sofort Alarm – und übermittelt die passenden Daten beispielsweise an das Forstamt. In Olfen und Nordkirchen sind diese Sensoren noch nicht im Einsatz, wie Maximilian Martens sagt. Das sei angesichts der Bodenverhältnisse auch nicht unbedingt nötig. „Ich glaube aber, dass in Brandenburg und Sachsen-Anhalt erste Flächen damit ausgestattet wurden. Ich halte diesen Sensor in Gebieten mit hoher Waldbrandgefahr für durchaus sinnvoll.“