Eigentlich sollten Anfang 2025 die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in die neue Geflüchtetenunterkunft an der Mühlenstraße/Ermener Straße in Nordkirchen einziehen. Doch obwohl die zwei langgezogenen Gebäude auf dem einstigen Acker schon ziemlich fertig aussehen, kann der Zeitplan nicht gehalten werden. Das hat gleich zwei Gründe, wie Gemeindesprecherin Jessica Hauck auf Anfrage der Redaktion berichtet. Es gebe zum einen Lieferschwierigkeiten. Zum anderen bringt ein Kabeldiebstahl das Vorhaben durcheinander.
Ende November hatten Kupferdiebe die Zuleitungskabel der Stromversorgung gekappt und gestohlen. Die Kreispolizei Coesfeld gab den Zeitraum damals vom 27. November, 17 Uhr, bis zum 28. November, 7.30 Uhr an. Die Ermittlungen würden weiterhin laufen, bestätigt Polizeisprecher Sascha Kappel auf Nachfrage. „Bis jetzt sind keine sachdienlichen Hinweise bei uns eingegangen.“ Daher bittet er Zeugen, die etwas zu dem Vorfall oder den möglichen Täterinnen und Tätern sagen können, sich bei der Polizei Lüdinghausen zu melden, telefonisch unter 02591/7930.
Einzug erst Mitte/Ende April
Bereits in der Vergangenheit hatte es einige Verzögerungen bei dem Bauprojekt gegeben, das im Mai 2023 von der Politik in der Gemeinde final beschlossen wurde. Zwei Monate später als geplant, hatten die Bauarbeiten erst im Dezember vor zwei Jahren, dazu zählte unter anderem Tiefbau, gestartet. Dauerregen und durchweichter Boden erschwerten die Anfangszeit auf der Baustelle zusätzlich. Im Sommer 2024 standen dann die Rohbauten.
Der zeitliche Verzug sorgte unter anderem dafür, dass die Geflüchteten statt Mitte 2024 erst Ende vergangenen Jahres in die Unterkünfte einziehen sollten. Dieser Plan musste durch die erneuten Probleme nun wieder verworfen werden. Laut der Gemeinde ist der Einzug in die Geflüchtetenunterkunft für Mitte April bis Ende April vorgesehen.

Dann können rund 100 Geflüchtete dort Platz finden, je nach Einteilung der Wohneinheiten. Das ist auch eine der Besonderheiten vor Ort, betonte die Gemeinde bereits im Juni 2024. Denn die maximal 14 Einheiten seien flexibel gestaltet. Einige Wohnungen würden sich mittels Verbindungstüren für Einzelpersonen oder auch für Familien einteilen lassen.
Außerdem entsteht eine barrierefreie Wohnung. Zwei Räume sind für Schulungen oder Veranstaltungen vorgesehen. Hier könnten etwa Deutschkurse stattfinden. Die genau Gestaltung können sich Bürgerinnen und Bürger bei einer Infoveranstaltung ansehen, teilt Pressesprecherin Jessica Hauck nun mit. Der genau Termin werde aber noch bekannt gegeben. Nur so viel: Die Besichtigung soll vor dem Einzug der ersten Geflüchteten stattfinden.