Der Wolf ist in der Region rund um Nordkirchen noch nicht heimisch. Und dennoch kommt bei toten Wildtieren schnell der Verdacht auf, dass der Wolf nun doch da sei. So ging es auch Manfred Will. Er war gerade zwischen Selm und Nordkirchen mit dem Auto unterwegs, als er am Dienstag (14. November) während der Fahrt ein totes Tier unweit der Straße entdeckte. „Ich habe gesehen, dass sehr viele Vögel zu einem Fleck auf der Wiese geflogen sind. Da habe ich angehalten und nachgeschaut“, sagt der Nordkirchener im Gespräch mit der Redaktion.
Reh am Hinterteil angefressen
Gut 20 Meter von der Neuen Nordkirchener Straße entfernt lag ein totes Reh in der Wiese. Das bereits verstorbene Tier war am Hinterteil angefressen und eines der Hinterläufe fehlte, wie der Mann erklärt. „Ich habe gleich gedacht, der Wolf war das, konnte im hohen Gras aber nicht erkennen, ob das Tier einen Kehlbiss erlitten hatte“, so Manfred Will. Nach seinem Fund hat er unter anderem Kontakt mit der Forstverwaltung aufgenommen und das tote Tier dort gemeldet.
Der zuständige Förster Florian Klemmer glaubt aber nicht daran, dass ein Wolf das Reh erlegt hat. „Ich gehe stark davon aus, dass das Reh von einem Auto getötet wurde“, so der Förster gegenüber der Redaktion. Das Tier könnte sich dann noch ein Stück von der Straße weg auf die Wiese geschleppt haben. Dort ist es dann verstorben und wurde von anderen Aasfressern angefressen. Dazu könnten der Fuchs oder auch Krähen gehören, so der Förster weiter. „Sobald ein Tier in der Wildnis stirbt, stürzen sich da sehr viele verschiedene Lebewesen drauf.“

Fallwild melden
Wer Fallwild findet – so heißen tote Wildtiere, die nicht bei der Jagd getötet wurden – sollte sich an die Polizei wenden, rät Florian Klemmer. Die Beamten hätten dann die Aufgabe, den zuständigen Förster oder die zuständige Försterin zu benachrichtigen. Der Jäger wird dann die endgültige Todesursache des Tieres feststellen.
Bei Manfred Will hat sich auf eine Meldung hin jemand von der Forstbehörde gemeldet. „Man hat mir auch erklärt, dass es wahrscheinlich kein Wolf war“, sagt Manfred Will. Dem Mitarbeitenden der Forstverwaltung habe er dann genau erklärt, wo an der Neuen Nordkirchener Straße er das tote Tier gefunden hat. „Ich gehe davon aus, dass der Förster das tote Reh nun wegnimmt“, sagt Manfred Will. Menschen, die tatsächlich einen Wolf beobachten, können die Sichtung online beim Land Nordrhein-Westfalen melden.