Eigentlich sollte es ein schöner Tag im Leben einer Nordkirchener Familie werden. In der Nacht auf den 25. August erreichte Tierschutzhund Teddy aus Rumänien sein neues Zuhause in der Gemeinde. Mit Sicherheitsgeschirr und Leinen ausgerüstet, sollte eigentlich nichts schiefgehen. Und doch schaffte es Teddy, sich gegen 0.30 Uhr loszureißen, noch bevor er überhaupt sein neues Heim betreten hatte.
Seitdem bangt die Familie um ihren Schützling. Denn Teddy fand den Weg zurück in sein neues Zuhause nicht. Im Gegenteil: „Teddy macht reichlich Strecke“, schreibt das eingeschaltete Hundesuchteam für Lünen auf der Facebook-Seite. Teddy könne mittlerweile überall sein. Sichtungen wurden bereits in Nordkirchen, Lüdinghausen, Seppenrade, Senden, Werne, Herbern, Drensteinfurt, Sendenhorst, Warendorf und Sassenberg gemeldet.
In Sassenberg (gut 60 Kilometer von Nordkirchen entfernt) habe er zwar zunächst eine Futterstelle angenommen. „Da waren wir wirklich sehr froh. Noch am selben Abend haben wir ihn dort fressen sehen und wollten am nächsten Morgen mit der Falle wiederkommen“, berichtet Sandra Lerch vom Hundesuchteam. Doch Teddy tauchte nicht wieder auf. Das war am Sonntag. Nun weiß keiner, wo er ist. „Er könnte mittlerweile bis nach Niedersachsen gelaufen sein.“

Deshalb hat das Hundesuchteam mittlerweile auch ein anderes Suchteam aus der näheren Umgebung mit ins Boot geholt. „Wir können nicht jeden Tag nach Warendorf fahren“, macht Sandra Lerch deutlich. Die Spritkosten fressen das mühsam Ersparte des Vereins langsam auf. Geld, das eigentlich für eine neue Falle gedacht war. Doch ein akuter Notfall geht eben vor.
Mehr als 60 Kilometer Strecke hat Teddy inzwischen also zurückgelegt. Mit diversen Abstechern wahrscheinlich noch sehr viel mehr. Nicht unbedingt ungewöhnlich für einen solchen Hund. „Das Problem ist, der ist im Fluchtmodus“, erklärt Sandra Lerch. „Der rennt auf Bundesstraßen, die Leute halten an, wollen ihm helfen und er denkt, er wird gejagt.“ Hinzu komme, dass der zehn Monate alte Rüde auf einem Bauernhof aufgewachsen sei und nicht viel kennengelernt habe in seinem bisherigen Leben.
Nicht rufen, nicht locken
Was also tun? Wer wider Erwarten doch nochmal in der Region auf Teddy trifft: nicht rufen, nicht locken, nicht hinterherlaufen oder -fahren, den Hund ignorieren und sich direkt telefonisch oder per Whatsapp (Kontakt: 0176 85014938) beim Hundesuchteam melden. „Bitte auch direkt melden und nicht erst Stunden später. Und auch nur telefonisch oder per WhatsApp.“ Auf anderen Kanälen gehe schnell etwas verloren.
Doch da Teddy mittlerweile wohl eher in Richtung Niedersachsen unterwegs ist, hat das Suchteam mehrere dringende Bitten: „Unseren Originalpost bei Facebook teilen“, ist eine davon. So könne man die Reichweite erhöhen. Wichtig ist dabei der Originalpost, der mittlerweile übrigens auch schon fast 1000-mal geteilt wurde. „Wenn nur Screenshots geteilt werden, bekommen wir keine Benachrichtigungen, wenn darunter wichtige Kommentare eingehen. Deshalb bitte immer den Originalpost teilen“, erklärt Sandra Lerch.
Und auch das Verteilen von Flyern sei nach wie vor wichtig. „Und wenn jeder nur fünf aufhängt, ist uns schon sehr geholfen.“ Wer welche drucken möchte, kann die Vorlage per WhatsApp (Kontakt: 0176 85014938) oder auch per Mail (hundesuchteamfuerLuenen@gmx.net) anfordern.