Immer wieder neue Pläne für ein Schwimmangebot in Nordkirchen: Auch für Julian Grenz, den Vorsitzenden der DLRG-Ortsgruppe, bleibt es spannend, wie ein mögliches neues Hallenbad aussehen könnte. Den gestellten Förderantrag zur Sanierung des alten Bades im Schlosspark will die Gemeinde wie berichtet aus finanziellen Gründen zurückziehen.
Das überrascht den DLRG-Vorsitzenden in Nordkirchen nach der Entwicklung der letzten Monate nicht unbedingt: „Das habe ich schon gedacht, weil es sich so hingezogen hat. Es ist nicht möglich, das Bad für eine passende Summe zu sanieren, außerdem wäre etwa der Umkleidebereich viel zu groß für ein Bad dieser Größe.“ Deshalb findet die DLRG einen Neubau sinnvoller im Sinne der Schwimmer und Schwimminteressierten in der Gemeinde. Die kürzlich in einer politischen Sitzung vorgestellten Pläne für eine günstigere Basislösung der Firma Freistil mit einem Lehrschwimmbecken in einer Größe von 10 mal 16,66 Meter und einer durchgehenden Tiefe von 1,35 Meter hält Julian Grenz grundsätzlich für eine gute Idee: „Das ist wohl die einzige Möglichkeit, wie Nordkirchen ein Schwimmbad haben kann.“ Und dafür setzt sich die DLRG im Grunde seit der Schließung des alten Bades im Jahr 2015 vehement ein.

Größeres Becken erwünscht
Ein solches relativ kleines und flaches Becken würde es ermöglichen, vor allem einem deutlich höheren Anteil von Grundschülern in der Gemeinde als bislang das Schwimmen beizubringen. „Das ist sehr gut, damit viele Kinder Schwimmen lernen“, so der Fachmann. Aber eine gute Lösung über den Erwerb des Seepferdchens hinaus bietet das Becken aus DLRG-Sicht eher nicht. „Wenn wir uns jetzt für den Neubau eines Schwimmbads entscheiden, sollten alle Gruppen davon profitieren“, appelliert Julian Grenz und verweist darauf, dass Freistil neben der unlängst vorgestellten „Comfy“-Variante auch eine „Community“-Variante im Angebot hat, die mit einem 25-Meter-Becken und zwei Metern Wassertiefe ein hervorragendes Angebot auch für fortgeschrittene Schwimmer biete.
Allerdings liegen die Fixkosten für den Aufbau des entsprechenden Hallenmodells nicht wie bei der kleineren Variante bei 3,8 Millionen Euro, sondern im hohen siebenstelligen Bereich: Geld, das aus DLRG-Sicht gut investiert wäre, um eine längerfristig gute Lösung für Nordkirchen zu bieten. Angesichts der Gefahr, finanziell in den kommenden Jahren in die Haushaltssicherung abzurutschen, muss die Gemeinde aber alle Mehrausgaben sorgfältig bedenken. Ob das Freistil-Angebot überhaupt favorisiert wird und eine Mehrheit im Gemeinderat findet, muss sich noch zeigen. Die DLRG-Mitglieder, die seit vielen Jahren nicht im eigenen Ort schwimmen können, hoffen aber weiterhin auf eine gute und vor allem relativ zeitnahe Lösung. „Wir warten sehnsüchtig auf das neue Schwimmbad“, sagte Julian Grenz bereits in einem Gespräch mit dieser Redaktion im Sommer 2022. Viel konkreter sind die Pläne seitdem noch nicht geworden.
