
© Etta Gerdes, Dortmund (Archiv)
Schulsozialarbeit in Nordkirchen: Beratung dreht sich viel um Corona
Johann-Conrad-Schlaun-Schule
Auch wenn viele Schüler noch zu Hause bleiben müssen: Die Schulsozialarbeit an der Gesamtschule Nordkirchen gibt es trotz Corona-Krise. Allerdings in anderer Form, als gewohnt.
Stress mit den Freunden, Ärger mit den Lehrern oder Probleme zu Hause: Die Gründe, warum Schüler das Beratungsangebot der Schulsozialarbeit an der Johann-Conrad-Schlaun-Schule (JCS) in Anspruch nehmen, ist sehr individuell. Und nicht nur Schüler können es nutzen, auch Lehrern und Eltern oder Pflegeeltern steht das Beratungsangebot offen. Das gilt auch jetzt in Zeiten der Corona-Krise, wie Simon Kneilmann, Sozialarbeiter und Mitarbeiter der Jugendhilfe Werne, auf Anfrage sagt.
Gemeinsam mit seiner Kollegin Anna-Christin van Kluth bietet er die Beratung zu festen Zeiten an. Normalerweise findet sie in der Schule in einem festen Raum statt. Derzeit ist das wegen der Kontaktbeschränkungen in dieser Form nicht möglich.
Deshalb hat sich die Schulsozialarbeit auf eine telefonische und Online-Beratung verlagert. Und das Angebot werde auch weiterhin genutzt, macht Kneilmann deutlich. Die ersten Schüler dürfen die Gesamtschule mittlerweile wieder besuchen, die Beratung hat aber auch während der Schulschließung stattgefunden. „Wir hatten permanent seit dem Lockdown Beratungen und Gespräche.“
Die Themen seien dabei häufig ähnlich. Die Klassiker sind Stress zwischen Schülern und Lehrern, im Freundeskreis oder in der Familie. In Zeiten der Corona-Krise seien aber auch weitere Aspekte hinzugekommen, wegen denen sich Jugendliche bei den Sozialarbeitern melden.
Da geht es zum Beispiel darum, wie Schüler es schaffen, motiviert zu bleiben beim Lernen von zu Hause aus. Oder ihnen fällt die Decke auf den Kopf, weil sie ihre Freunde schon seit Wochen nicht treffen können. „Die Jugendlichen nehmen die Kontaktsperre sehr ernst“, sagt Simon Kneilmann. Der Ersatz per Whatsapp oder Snapchat sei kein vollwertiger, weiß der Juno-Mitarbeiter.
In der Regel würden die Jugendlichen per Whatsapp den Kontakt zu den Sozialarbeitern aufnehmen. Über das Online-Chat-Programm Discord, das auch Videotelefonate ermöglicht, komme es dann meist im nächsten Schritt zum persönlichen Gespräch.
Juno-Angebot ist digital geworden
Discord nutzt das Juno-Team derzeit auch intensiv, um das Angebot des Nordkirchener Jugendzentrums online aufrechtzuerhalten. Seit mehreren Wochen nutzt das Juno-Team diese Möglichkeiten, um virtuelle Treffen, Spielenachmittage und auch private Beratungen anzubieten - mit Erfolg. Von Beginn an hätten sich daran mehr Jugendliche beteiligt, als zuletzt Besucher im Juno waren. „Die Zahlen sind zuletzt sogar noch leicht gestiegen“, sagt Simon Kneilmann nach mehreren Wochen des Online-Junos.
Trotzdem: Auch wenn von Öffnungen der Jugendzentren noch keine Rede ist, bereitet sich das Juno schon auf den Tag vor, wenn es die Jugendlichen wieder persönlich treffen kann, verrät Kneilmann.
So ist das Team der Schulsozialarbeit an der JCS erreichbar
- Anna-Christin van Kluth: 0160-93172742
- Simon Kneilmann: 0151-56740423
- E-Mail: kontakt@juno-nordkirchen.de