Fünf Jahre Schützenkönigspaar in Nordkirchen „Grandiose Zeit“ für Christoph II. und Martina

Fünf Jahre Schützenkönig: „Grandiose Zeit“ für Christoph und Martina
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Als Christoph Heitkamp Anfang August 2019 den Vogel von der Stange holte und zu König Christoph II. der Bürgerschützen in Nordkirchen wurde, ahnte er noch nicht, dass er fünf Jahre auf dem Thron verbringen würde. Gemeinsam mit Königin Martina Baumeister blickt er aber mit viel Dankbarkeit auf die durch die Pandemie verlängerte Regentschaft zurück, die mit dem anstehenden Schützenfest an Pfingsten endet.

„Das war in der Zeit schon wirklich grandios und deshalb habe ich auch nach zwei Jahren, in denen wenig los war, gesagt, ich will das unbedingt noch als König erleben“, schildert Christoph Heitkamp die für ihn klare Entscheidung, die Zeit auf dem Schützenthron bis zum nächsten Schützenfest zu verlängern. 2021 fiel das Fest wegen der Pandemie aus, 2023 wegen einer Absprache mit den ebenfalls traditionell an Pfingsten aktiven Capeller Schützen.

Seine grundsätzliche Bereitschaft, mal König werden zu wollen, hatte Christoph II., der unmittelbar auf Christoph I. (Rengshausen) folgt, früh signalisiert und seine potenzielle Königin gefunden. „An Karneval hat er mich dann noch mal ernsthaft gefragt und mir war schon klar, dass ich nicht nein sagen würde. Wir sind ja beide Nordkirchener Urgesteine und waren schon als Kinder immer bei den Schützenfesten dabei“, erinnert sich Martina Baumeister.

Alle Feste mitgenommen

Durch die Verlängerung bis 2024 war das Königspaar mit Rekordamtsdauer auch bei der großen Feier zum 1000. Geburtstag der Gemeinde im Jahr 2022 dabei. „Das war natürlich ein Highlight, das kriegt ein normales Schützenkönigspaar nicht mit. Für uns war es eine Ehre“, schwärmt die Königin. Dazu kamen noch die Besuche bei den Nachbarvereinen aus Südkirchen, Capelle und Ermen. „Wir kennen das Südkirchener und Capeller Paar auch persönlich gut, das hat super gepasst“, sind sich beide einig.

Nach fünf Jahren ist es für König und Königin nun aber auch genug. „Jetzt ist der Punkt, wo man gut abdanken kann. Man hat alles miterlebt, was man wollte, und kann beim Schützenfest wieder ganz normal mitfeiern“, freut sich Christoph Heitkamp auf das große Fest am Wochenende. Auch das aktuelle Königspaar zeigt sich sehr gespannt, wer nach dem Vogelschießen am Samstag seine Nachfolge antritt. „Man sollte grob schon vorher geplant haben, wie man die Sache angeht und wer zum Hofstaat gehört“, gibt der König den Kandidaten als Ratschlag mit auf den Weg.

Wer den Hofstaat auf einem der Karnevalsumzüge in den letzten Jahren getroffen hat, bei dem sie jeweils mit einem Wagen vertreten waren, weiß um die gute Stimmung der Mitstreiter des Königspaares. „Auch den Hofstaat habe ich vor 20 Jahren bereits gefragt, ob sie das machen würden. Und sie haben wirklich volle Kanne mitgezogen, sonst geht das gar nicht“, bedankt sich der König explizit bei der hauptsächlich aus Mitgliedern seines Kegelclubs und deren Frauen bestehenden Gruppe.

Beim großen Gemeindeschützenfest 2022 repräsentierten Christoph II. und Martina die Bürgerschützen als Königspaar.
Beim großen Gemeindeschützenfest 2022 repräsentierten Christoph II. und Martina die Bürgerschützen als Königspaar. © Daniel Magalski

Unterkönig im Hofstaat

Als Überraschung hatte Christoph Heitkamp in der Phase ohne große Schützenfeste einmal sogar einen Ausflug zu einem Schießstand organisiert, wo Königspaar und Hofstaat dann ein eigenes internes Schützenfest durchführten. „Da ist dann aber jemand anders König geworden. Zur Unterscheidung spreche ich von Oberkönig, also mir, und Unterkönig“, scherzt der scheidende Regent.

„Am Anfang ist das Leben als Königspaar schon sehr aufregend. Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn einem im Zelt alle zujubeln“, erzählt Martina Baumeister. Ähnliche Gefühle dürfte am Samstagabend das neue Königspaar empfinden. Christoph Heitkamp legt seinem Nachfolger nach dem Schießen traditionell die Kette als Zeichen des Königs um, dann übernimmt er wieder seinen Posten in der Sanitätskompanie der Bürgerschützen. „Das Volk möchte jetzt andere sehen“, ist sich Christoph II. sicher, diese fünf Jahre hat das Nordkirchener Königspaar aber sehr genossen.