Schlosspark wird zu riesiger Picknick-Wiese Open-Air-Konzert lockt Tausende Besucher nach Nordkirchen

Schlosspark wird zur Picknick-Wiese: Tausende Besucher bei Open-Air-Konzert
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Die Sektbowle steht auf dem Campingtisch - genauso wie eine Vase mit Blumen. Und die Sonne kommt auch langsam nach den heftigen Schauern am Nachmittag. Der Schlosspark Nordkirchen ist am Samstagabend (12. August) zu einer Art Picknickwiese geworden: Mit großen Körben, schweren Taschen und teilweise Bollerwagen sind die Besucherinnen und Besucher in den Park gekommen und haben sich eingerichtet - viele haben neben der Camping-Garnitur nicht nur Wein und Snacks dabei, sondern auch Kerzenleuchter und Tischdeko.

Das Ambiente ist „fürstlich“, so sagt es ein Besucher - was sicherlich auch mit dem Schloss Nordkirchen zu tun hat, das die Kulisse bot für die Veranstaltung „Sommer. Nacht. Musik“. Rund 3500 Besucher hat sie am Samstag nach Nordkirchen gelockt.

Und das aus der ganzen Region. Holger Jansing ist mit Bekannten extra aus der Nähe von Osnabrück angereist. Rund 100 Kilometer ist die Gruppe gefahren – und nach dem Konzert geht es auch wieder so weit zurück. Über Werbung eines Tourismusvereins ist die Gruppe auf das Schloss-Open-Air in Nordkirchen aufmerksam geworden. „Das wollten wir mal ausprobieren“, sagt Jansing.

Neuer Veranstalter

Für viele ist es auch nicht das erste Mal, dass sie bei dem besonderen Konzert dabei sind: Über 20 Jahre lang war das Musikfest am Schloss eine fest verankerte Veranstaltung im Gemeindekalender. Umso größer war das Bedauern von vielen treuen Besucherinnen und Besuchern, dass der bisherige Veranstalter Franz Lamprecht nach drei Coronajahren, in denen die Veranstaltung hatte ausfallen müssen, 2022 aus persönlichen Gründen das Ende des Musikfestes ankündigte. Entwarnung kam aber schnell: Die Musik:landschaft Westfalen sprang als neuer Veranstalter ein - und setzt die Konzerte mit ähnlichem Konzept fort.

Die Premiere am Samstag glückte schon mal. Passend spielte die Festival:philharmonie Westfalen unter der Leitung des Wiener Dirigenten Michael Zlabinger auf der großen Bühne im Innenhof des Schlosses als erstes die Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel. Wobei: Anders als früher beim Musikfest gab es am Samstag kein richtiges Feuerwerk am Himmel über dem Schloss. Die Mauern waren beim Einbruch der Dunkelheit aber in bunte Lichter getaucht. Diese besondere Atmosphäre gefiel auch Carolin Peuker und André Schang aus Ottmarsbocholt. Die beiden waren nur schon zum dritten Mal beim Konzert dabei - weil sie die 1920er-Jahre lieben, kamen sie entsprechend gekleidet.

Bis in die Dunkelheit spielten die Musikerinnen und Musiker klassische Musik mit den Schlossmauern im Rücken - darunter viele Tänze. Die Besucherinnen und Besucher blieben dennoch auf ihren Plätzen sitzen - schließlich hatten sie es sich dort so gemütlich gemacht.

Re-Live vom Open-Air-Konzert am Schloss Nordkirchen: Große Kulisse und klassische Töne