Pfarrer Gregor Wolters war die Freude anzumerken, obwohl pünktlich zum Festakt mit allen Kindern der Kita St. Mauritius und deren Eltern der Regen am Himmel über Nordkirchen aufgezogen war. „Endlich geht es los“, begann der Pfarrer seine Ansprache zum Richtfest des Erweiterungsbaus. Insgesamt soll die Kita St. Mauritius zukünftig rund 85 Kinder betreuen (bislang 70). Unter anderem wird es zwei weitere U3-Gruppen für Kinder unter drei Jahren und ein erweitertes Angebot im Essensbereich geben.
Während die Bauarbeiten laufen, sind zahlreiche Kinder in den Ausweichräumen an der Mauritiuskirche und den Holzgebäuden im Garten der Kita untergebracht. „Aber auch mit diesen Kindern kommen wir häufig nach hier, damit sie erleben, wie ihre Kita umgebaut wird. Die Kinder fragen immer schon, ob wir wieder zu ihrer Kita gehen“, erläutert Kita-Leiterin Monika Hülsbusch. Deshalb gilt für alle Kinder, was Gregor Wolters ihnen beim Richtfest zurief: „Ihr durftet in der ersten Reihe zugucken.“

Arbeiten noch bis 2024
Das Wichtigste an einem Gebäude ist das Dach, wie auch die Jüngsten eindeutig erkannt hatten. Doch auch wenn dieses nun fertiggestellt ist, sind noch einige Feinarbeiten im Inneren des Gebäudes zu leisten. „Alle Aufträge sind vergeben. Wenn alles gut geht, können die Arbeiten im ersten Quartal 2024 abgeschlossen sein“, blickt der Pfarrer voraus. Der Umbau und die damit verbundenen Organisationsmaßnahmen seien schon eine große Belastung für die gesamte Gemeinde gewesen, so dass die Fortschritte besonders erfreulich seien. Die Kosten des Gesamtprojekts liegen bei rund 1,6 Millionen Euro, wie Architektin Sabine Keller bei einem Ortstermin im Februar berichtete, rund 900.000 Euro übernimmt das Land, rund 600.000 das Bistum Münster.
Bis zur Fertigstellung der neuen Räume und dem Umzug der aktuell ausgewichenen Gruppen will die Kita auch weiterhin einige Outdoor-Aktivitäten unternehmen. „Wir sind viel unterwegs, unter anderem regelmäßig auf dem Spielplatz der Kinderheilstätte“, erzählt Monika Hülsbusch. Dass die Kinder nicht nur dort einiges gelernt haben, zeigten sie beim Richtfest mit der Darbietung mehrerer Lieder und eines Tanzes der Sprungbrettkinder (letztes Jahr vor der Schule).

Zeitkapsel wird eingemauert
Wie genau der Umzug schließlich vor sich gehen soll, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau klar. Thomas Beisch, der für den Kirchenvorstand vor Ort war, machte klar: „Wir schaffen Zukunft. Das war ein steiniger Weg, ich möchte mich bei allen Kindern und Eltern für ihre Geduld bedanken.“ In eine Wand des Erweiterungsbaus wird eine Zeitkapsel eingemauert. Diese enthält einen Brief mit Unterschriften aller Kinder, eine Urkunde mit Informationen zum Zeitpunkt des Richtfests, eine Ausgabe der Ruhr Nachrichten und eine Gedenkmünze zum Fest 1000 Jahre St. Dionysius Capelle. „Wer weiß, wer diese Kapsel eines Tages findet“, meinte Gregor Wolters dazu.

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