Ja ist denn schon Weihnachten, sollte man sich fragen, denn Straßen NRW beschenkt uns bereits jetzt mit freier Fahrt auf der L810. Nach nur sieben Monaten ist es gelungen, einen ganzen Kilometer Straße zu erneuern - und das trotz widrigster Wetterbedingungen und plötzlich auftretender, die Tragfähigkeit beeinträchtigende, Morastgebiete unter einer Straße, die schon 50 Jahre existiert. Wer also gedacht hatte, die inzwischen fast vergessenen, monatelangen Arbeiten an der Straße nach Lüdinghausen hätten die bürgerliche Geduld schon arg strapaziert, sollte zur Milde neigen und bedenken, dass damals zumindest mehrere Kilometer saniert wurden.
Zuweilen drängt sich dem interessierten Beobachter bei allen Straßenbauprojekten ein einheitliches Schema auf: Absperren, Toilettenhäuschen und Baumaschinen hinstellen, anfangen und … stopp! Gerade erst wieder zu sehen beim Bau des Radweges nach Capelle. Das lässt für die angekündigten Arbeiten am Radweg entlang der K2 nach Ottmarsbocholt nichts Gutes erahnen - so kurz vor den schwierigen und sicher auch wieder extrem frostigen Wintermonaten.
Vielleicht würde es ja helfen, Ausschreibungen mit verbindlichen und vernünftig kurzen Zeitvorgaben zu versehen, sagen wir mal zwei Monate für einen Kilometer Straßenerneuerung. Für jeden Überziehungsmonat wird das ausführende Unternehmen dann ein Jahr von weiteren Ausschreibungen gesperrt.
Aber solche, dem Ärger entsprungenen Vorschläge sind ja reiner Populismus und lassen natürlich die hohe Komplexität der Vorhaben außer Acht. Zudem sind wir Nordkirchener doch bei Bauprojekten inzwischen unendlich geduldig geworden - mit einer Ewigkeitsbaustelle mitten im Dorf und einem gewaltigen Ewigkeitsprojekt, mit oder ohne Hotel, vor den Toren. In diesem Sinne: Gute Fahrt!
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