Ein Hallenbad für ein verbessertes Schwimmangebot in Nordkirchen wünschen sich wohl nahezu alle in der Gemeinde. Wie es auf dem Weg dahin weitergehen soll, das ist aber weiterhin eine viel diskutierte Frage. Bürgermeister Dietmar Bergmann präsentierte nun in der Ausschusssitzung für Familie, Schule, Sport und Kultur am 29. April wie bereits in der Sitzung des Ausschusses für Bauen und Planung am 20. März den Vorschlag, den 2023 gestellten Förderantrag „Energieeffiziente Sanierung des Hallenbad- und Sporthallengebäudes im Schloßpark Nordkirchen“ zurückzuziehen. Grund dafür ist, dass für die weitere Vertiefung im nächsten Planungsschritt rund 400.000 bis 500.000 Euro Mehrkosten auf die Gemeinde zukämen, während kein wirtschaftlich tragfähiges Betreiberkonzept für das frühere Hallenbad im Schlosspark vorliegt.
In dem Beschlussvorschlag heißt es in einem zweiten Punkt: „Auf dem Grundstück für das DRK-Quartier soll optional eine Fläche für die Errichtung eines Schwimmbads vorgesehen werden.“ Die 45.000 Quadratmeter große Fläche zwischen der Straße Am Gorbach und der Schloßstraße ist in Anlehnung an die erhoffte Ankernutzung durch ein Hotel als Hotelquartier-Fläche bekannt. Die Gemeinde hat Anfang März 2025 das Deutsche Rote Kreuz als neuen Partner vorgestellt.

Grüne sehen offene Fragen
Wie mit der durchaus wegweisenden Entscheidung in Sachen Schwimmbad umgegangen werden soll, darüber besteht zwischen der Verwaltung und den verschiedenen Fraktionen noch keine Einigkeit. Heinz-Josef Tepper (CDU) merkte etwa an: „Den Rückzug des Förderantrags können wir mitgehen, Punkt 2 aber nicht. Über mögliche Standorte sollte der künftige Rat nach der nächsten Kommunalwahl entscheiden.“ Der Bürgermeister betonte, dass es aus Sicht der Verwaltung nur einen potenziellen Standort für das Bad gebe, eben die vorgeschlagene Fläche. „Wir brauchen jetzt ein Signal, dass wir in den Gesprächen mit dem DRK die Schwimmbad-Pläne einbringen“, verdeutlichte er.
In diesem Punkt stimmte Uta Spräner (Grüne) durchaus zu, allerdings wollte sie nicht jetzt schon eine Entscheidung über den Rückzug des Förderantrags treffen. „Wir haben für das alte Hallenbad eine Verantwortung, das Gebäude steht unter Denkmalschutz und muss wiederhergestellt werden“, gab sie zu bedenken und warb für eine Verschiebung der Abstimmung in die Ratssitzung am 15. Mai. Zu viele Fragen seien noch offen, zu wichtig die Entscheidung für die Zukunft der Gemeinde. Denn die zusätzlichen Kosten für eine Sanierung des alten Hallenbads dürften keinesfalls außer Acht gelassen werden.
Entscheidung wird verschoben
Dietmar Bergmann erklärte, dass eine Entscheidung über eine Weiterführung des Förderantrags nicht mehr lange aufgeschoben werden könne. Grundsätzlich müsste eine Entscheidung über die genauen zukünftigen Pläne natürlich der neue Gemeinderat treffen. Maria Wellmann (CDU) konnte nicht verstehen, warum mit dem zweiten Punkt der Beschlussvorlage in diesem Ausschuss Grundstücksangelegenheiten besprochen werden. Martin Stein (Grüne) meinte: „Solange ich nicht weiß, was das DRK zu zahlen bereit ist, kann ich nicht über optionale Pläne entscheiden.“ Tanja Bukelis-Graudenz (SPD) stellte dar: „Den Förderantrag für hunderttausende Euro weiterzubringen, ist keine Option. Ein Signal ist an dieser Stelle elementar wichtig.“ Auch die Ausschussvorsitzende Petra Schröer (SPD) sprach sich für eine Entscheidung aus: „Wir diskutieren seit zehn Jahren, müssen langsam mal selbst Verantwortung übernehmen und das jetzt nicht unbedingt aufschieben.“ Die Mehrheit der Ausschussmitglieder sah das anders, nun wird über den Beschlussvorschlag in der Ratssitzung am 15. Mai erneut diskutiert. Ob bis dahin mehr Einigkeit herrscht, ist zumindest fraglich.