Mit der Autorin teile ich die Auffassung, dass es bei Auseinandersetzungen immer zwei Seiten gibt und ich stimme ihr zu, dass Fehler entstehen und dadurch Entscheidungen getroffen werden, die retrospektiv als nicht fair und menschlich zu werten sind.
Doch ihre Aussagen „ein christliches Haus“ und „wenn Fehler gemacht worden sein sollten: Wäre es nicht gerade jetzt, wo die Adventszeit beginnt, an der Zeit, zu verzeihen und zu vergeben? Der Botschaft von Jesus Christus zu folgen?“ sind für mich als Christ, Theologe und Seelsorger nicht akzeptabel.
Wenn die Autorin Frau Prof. Dr. Ute Pröschel insistiert, dass die Vestische Kinder- und Jugendklinik ein „christliches Haus“ ist, dann erwarte ich, dass die Verantwortlichen im Aufsichtsrat mit den neu ernannten Geschäftsführern sich der Bedeutung eines Hauses aus christlicher Perspektive stellen. Der Theologe Gerhard Lohfink ist der Frage nachgegangen „Wie hat Jesus Gemeinde gewollt?“ (1991). Er versteht Gemeinde und hier die Caritas-Kliniken mit den beiden Kirchengemeinden und dem Diözesancaritasverband Münster „als Kontrast zur Gesellschaft“. Eine „Kirche, die sich ständig der übrigen Gesellschaft anpasst“, kann sich nicht auf Jesus berufen. Sie ist und bleibt verpflichtet, „das vorzuleben, was Gott mit der menschlichen Gesellschaft im ganzen plant“.
Weswegen es zum Wechsel der Geschäftsführer gekommen ist, ist nach wie vor nicht beantwortet und eine offizielle Stellungnahme und Würdigung einer jahrzehntelangen Dienstzeit des abberufenen Geschäftsführers seitens des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Hölscher nicht erfolgt. Die große Verunsicherung der Mitarbeiterschaft sollte befriedet werden. Dies gelingt, wenn der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Hölscher mit den Geschäftsführern Mueller, Dr. Meyer und Pliquett die Ziele für die kommende Zeit erläutern und erklären, welche Bereiche in Medizin und Pflege gesichert sind.
Es wird Zeit, dass echte Taten folgen. Moralische Appelle sind kontraproduktiv. Das lehrt das Leben. Glaubwürdigkeit wird nur in einem fairen und wahrhaftigen Miteinander wirksam. Der Autorin wünsche ich, dass sie ihre rotarisch freundschaftlichen Verbindungen zu manchen Entscheidungsträgern nutzen kann, zu einem konstruktiven Handeln beizutragen.
Mit diesem Leserbrief bezieht sich Pfarrer em. Ulrich Laws auf einen Meinungsbeitrag von Professorin Dr. Ute Pröschel, die als Chefärztin im Institut für Phoniatrie und Pädaudiologie in der Vestischen Kinder- und Jugendklinik in Datteln arbeitet. Den Leserbrief von Prof. Dr. Ute Pröschel können Sie hier lesen.
Wir freuen uns über Ihre Meinung
Schreiben Sie uns. Kürzungen behalten wir uns vor. Einsendungen mit Anschrift und Telefonnummer bitte an dmpredaktion@medienhaus-bauer.de
Nichts als Nebelkerzen: Wechsel der Geschäftsführer der Kinder- und Jugendklinik Datteln
Neuer Chef der Kinderklinik : Dr. Martin Meyer will die Stadt Datteln in die Pflicht nehmen
Kinderklinik Datteln: Aufsichtsrat stellt die Nachfolger von Andreas Wachtel vor