Das neue Funknetz in Nordkirchen soll auch Smart-Home-Anwendungen unterstützen. © picture alliance/dpa
Internet der Dinge
Nordkirchen will mit neuem Funknetz und kostenloser Technik zur Smart City werden
Nach Münster und Ascheberg will auch die Gemeinde Nordkirchen zur Smart City werden. Die nötige Technik gäbe es kostenlos. Profitieren sollen davon auch Privatnutzer.
Die Gemeinde Nordkirchen will ein flächendeckendes Funknetz für das sogenannte Internet der Dinge (IoT - „Internet of Things“) ausbauen. Das Konzept wird am Donnerstag im Haupt- und Finanzausschuss (17.30 Uhr im Bürgerhaus, Am Gorbach 2, vorgestellt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu den Plänen und wie Privathaushalte davon profitieren könnten.
Was wird für ein solches Funknetz benötigt? Der Vergleich mit dem W-Lan-Netz ist strenggenommen nur ein grober. Das sogenannte „Lorawan“ (Long Range Wide Area Network) hat eine deutlich größere Reichweite als ein durchschnittlicher W-Lan-Router, den man von zu Hause kennt. Von drei Kilometern innerorts und bis zu 15 Kilometern außerorts spricht der Nordkirchener Wirtschaftsförderer Manuel Lachmann. Dabei reiche das Signal sogar bis ins zweite Kellergeschoss, fügt Lachmann hinzu.
Das klingt nach einer großen Strahlenbelastung. Ist das nicht bedenklich? Nein, das erklärt zum Beispiel das Unternehmen Digimondo, das Software für Internet-der-Dinge-Anwendungen entwickelt. „Die Strahlungen von Sensoren der LoRa-Technologie erreichen das Niveau eines herkömmlichen W-Lan-Routers bei maximaler Sendeleistung, die Hälfte (50%) eines 4G-fähigen Smartphones oder 5% eines GSM-Handys“, heißt es auf der Unternehmensseite. Die Übertragungsraten seien, verglichen mit einem Mobilfunknetz oder einem herkömmlichen W-Lan, deutlich geringer, erklärt Manuel Lachmann. Das liegt an der Nutzung des Funknetzes.
So funktioniert das Lora-Netzwerk. © Unitymedia
Wofür ist das Ganze denn gut? Das Lorawan ist nicht zu verwechseln mit einem offenen Internetzugang zum mobilen Surfen. Die Sender könnten zum Beispiel die Daten von Sensoren im Abwassernetz auslesen und sie direkt an den Lippeverband weiterleiten, nennt der Wirtschaftsförderer nur einen Bereich. Statt die Abwasserrohre wie bislang turnusmäßig zur Reinigung zu spülen, könnte so Wasser gespart werden. Dann müsste der Verband nur noch reinigen, wenn wirklich eine Verschmutzung vorliegt, erklärt Lachmann. Insgesamt müssten bei solchen Anwendungen viel weniger Daten übertragen werden.
Und was habe ich als Privatnutzer davon? „Wir wollen das Netz auf jeden Fall auch den Bürgern zur Verfügung stellen“, macht Manuel Lachmann deutlich. Zum Beispiel über Smart-Home-Anwendungen, wie vernetzte Strom- oder Wasserzähler, die ihre Daten direkt an die Versorger weiterleiten.Welche Technik ist für ein solches Netz nötig? „Wir wollen in jedem Ortsteil jeweils zwei Sender aufstellen“, sagt der Wirtschaftsförderer. Vorgesehen sind dafür öffentliche Gebäude. Die Sender seien in etwa so groß wie ein Schuhkarton, mit einer etwa ein Meter langen Antenne.
Muss ich Unitymedia-Kunde sein, um die Funktionen nutzen zu können? Nein, man braucht dafür keinen Internetanschluss bei Unitymedia. Lediglich die Sensoren würden über das Unternehmen, bzw. Partnerunternehmen bezogen, erklärt Manuel Lachmann.
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