Kurz vor dem Jahresende kündigte Investor Thomas Buhl an, dass es im neuen Jahr „ans Erd- und Obergeschoss gehen soll.“ Er verwies auf die betonierte Bodenplatte des Kellers und andere Fortschritte. Bereits im Sommer hatte Rudolf Wismann in einem Gespräch mit unserer Redaktion seine Unzufriedenheit artikuliert. Er rief die Bürger dazu auf, „endlich aufzuwachen.“ Sie sollten „genau hinsehen, was in ihrem Ort passiert.“ Kein Wunder bei der Vorgeschichte, hatte doch bereits 2015 Architekt Buhl dem Rat erstmals die Pläne für das inklusive Projekt vorgestellt.

Warten müssen schon seit vielen Jahren die Bürger auch bei einem anderen Großprojekt - dem Hotelneubau mit integriertem Schwimmbad. Vor einigen Wochen hat die Politik die Weichen für eine besondere Lösung gestellt. Nach langwierigen Verhandlungen und vielen Diskussionen im politischen Raum hatte sich mit großer Mehrheit der Rat in nichtöffentlicher Sitzung für einen Dienstleistungsvertrag mit dem Hotelbetreiber ausgesprochen.“

Neben dem Hauptbecken mit einer Länge von 25 Metern soll ein 12,5 Meter langes Kursbecken entstehen, das für eine private Schwimmschule reserviert ist. Zudem soll auf dem Gelände am Ortsrand die gymnasiale Oberstufe der Gesamtschule entstehen. Ab wann das passiert, steht allerdings noch nicht fest. Alle Verantwortlichen warten auf die Zustimmung des Landes NRW zur Fortbildungs-Akademie Finanzen.

„Warten“ ist auch ein wichtiges Schlagwort in Capelle. Hier geht es allerdings um die Grundversorgung. Gerade erst angelaufen sind die Arbeiten zum Bau eines Netto-Marktes. Er soll ab Sommer 2022 die Lücke in der Lebensmittelversorgung füllen, die die Schließung des Edeka-Marktes Jehle in Capelle – für Ende 2021 angekündigt – reißen wird. Groß ist die Vorfreude bei den Verantwortlichen des SC Capelle. Hier ist ein innovatives Projekt geplant - der Bau eines neuen Vereinsheimes aus einem 3D-Drucker. Mehr als „nur“ regionale Aufmerksamkeit wäre der Gemeinde und dem Verein bei einer Umsetzung garantiert.

„Vollzug“ meldete hingegen der Heimatverein. Wer wissen will, was der 1864 geborene Bildhauer Wilhelm Haverkamp und der Fußballprofi Amos Pieper gemeinsam haben, wird in einem in vielerlei Hinsicht beachtenswerten Werk fündig. Spannende Einblicke in die Geschichte Nordkirchens bietet das Buch 1000 Jahre Nordkirchen, das Hubert Kersting und Heinz Hüning in zweijähriger Arbeit entwickelt haben und das reißenden Absatz findet.

Eine Erfolgsgeschichte scheint auch das „Kleine Wohnen“ in Südkirchen zu werden. Nach teils kontroversen Diskussionen und einer Entscheidung zwischen zwei Konzepten ist das Projekt jetzt auf die Spur gestellt. Nein, Tiny Houses aus Holz wird es entgegen erster Überlegungen im neuen Südkirchener Baugebiet nicht geben.

Entstehen werden es Häuser aus Holz und Steinen, die sich zunächst einmal in ihrer Größe von anderen Neubauprojekten unterscheiden. Sie sind deutlich kleiner. Allerdings soll auf gut 3000 Quadratmetern eine „besondere Nachbarschaft“ entstehen. Die eigentlichen Arbeiten sollen im Frühjahr 2022 anlaufen. Es wird ein besonderes Jahr werden - 1000 Jahre Nordkirchen. Was sind da schon 3, 5 oder mehr Jahre des Wartens auf ein inklusives Projekt oder ein neues Hallenbad?