So könnte das Rathaus Nordkirchen nach einem umfassenden Umbau aussehen. Die Planer schlagen dabei neben anderen Dingen einen Ausbau des Dachgeschosses inklusive mehrerer Gauben sowie eine komplett neue und dann einheitliche Verklinkerung vor. © Arbeitsgemeinschaft Feldhaus + Ellermann Architekten

Machbarkeitsstudie

Nordkirchen plant Millionen-Investition für neues Rathaus

Das Nordkirchener Rathaus liegt perfekt mitten im Ort, ist aber in die Jahre gekommen. Zudem benötigt die Verwaltung dringend mehr Platz. Jetzt plant die Gemeinde eine Millionen-Investition.

Nordkirchen

, 23.06.2021 / Lesedauer: 3 min

Die Mängelliste ist lang: Zu hoher Energieverbrauch, deutlich weniger Platz für Büros und Besprechungsräume als für sonstige Flächen, ungünstige Arbeitssituationen, kein Platz für Azubis und Praktikanten, Sicherheitsprobleme (unkontrollierter Zugang zum Obergeschoss) und vieles mehr. Aus Sicht von Thomas Janssen von der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement steht deshalb nach umfassenden Untersuchungen fest, dass das Rathaus in dieser Form nicht zukunftsfähig ist.

Die Lösung ist aus seiner Sicht nicht ganz einfach: Weil die Lage mitten im Ort perfekt sei, sollte der Standort beibehalten werden. Allerdings gibt es auf dem Grundstück keine Erweiterungsmöglichkeiten. Die Lösung des Problems könnte aus seiner Sicht aus einem Ausbau des Dachgeschosses und neuen Strukturen im Erd- und Obergeschoss bestehen. Ein Ansatz, den die Arbeitsgemeinschaft Feldhaus + Ellermann Architekten in einer recht konkreten Machbarkeitsstudie mit drei Schwerpunkten umgesetzt hat.
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Dabei soll das rund 50 Jahre alte Rathaus umfassend energetisch saniert werden, um künftig weniger Energie zu verbrauchen und damit Kosten zu sparen. Dazu gehört - wie zu erwarten - eine neue Heizungsanlage. Um das Gebäude besser zu dämmen, soll nach diesen Plänen die ohnehin unterschiedliche Klinkerfassaden komplett abgerissen werden. Anschließend würden das Gebäude deutlich stärker gedämmt und komplett neu verklinkert. Zudem erhält das Rathaus neue Fenster.

In einem ausgebauten Dachgeschoss sollen neue Büros entstehen

Der zweite Schwerpunkt der Machbarkeitsstudie beschäftigt sich mit dem Ausbau des Dachgeschosses. Die Arbeitsgemeinschaft schlägt den Einbau zahlreicher Gauben aus Stahl und Glas vor, um hier neue Büros zu schaffen. Konkret raten die Architekten zum Umzug der Bauverwaltung ins Dachgeschoss. Damit werde der Weg frei für den dritten Schwerpunkt - die Neuorganisation von Erd- und Obergeschoss. Den Architekten geht es dabei um eine eindeutige Wegeführung, um Büros mit vergleichbarem Standard, um Fluchtmöglichkeiten, eine vergleichbare Struktur der Geschosse und eine einladende Atmosphäre.
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Ganz konkret machen sich die Architekten Christoph Ellermann und Simon Feldhaus für ein großzügiges Bürgerbüro im Erdgeschoss stark, das einerseits einen offenen Charakter hat, zugleich vertrauliche Gespräche ermöglicht. Das hier ebenfalls angesiedelte Trauzimmer soll einen eigenen Zugang bekommen. Verlegen möchten die Planer auch die Toiletten. Sie sollen künftig in direkter Nähe von Bürgerbüro und Trauzimmer sein. Zudem sei der jetzige Standort eine „schöne Eckfläche“, die deutlich besser genutzt werden könnte.

Die vorgestellte Machbarkeitsstudie belässt es aber nicht bei Plänen und Gestaltungsvorschlägen, sie liefert anhand der verschiedensten Gewerke Kosten.

Für Umbau muss Rathaus ein Jahr lang komplett geräumt sein

Unter dem Strich muss die Gemeinde rund 3,2 Millionen Euro investieren, um für die nächsten 10 bis 20 Jahre ein Rathaus zu haben, das die verschiedensten Anforderungen erfüllt. Dabei verteilen sich die Kosten in nahezu gleichen Teilen auf die drei Bereiche. Ausdrücklich wiesen die beiden Architekten darauf hin, dass es sich um aktuelle Kosten handelt. Weil die aber gerade im Bau heftig anziehen, ist mit zusätzlichen Ausgaben zu rechnen. Die Planer schlagen deshalb eine zügige Umsetzung vor. Detail- und Vergabeplanung sowie Ausschreibung könnten im besten Fall bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Ein Jahr später könnte Nordkirchen über ein hochmodernes Rathaus verfügen. Wichtige Voraussetzung: Für die Bauphase müsste das Rathaus komplett freigezogen werden. Wo die Mitarbeiter in den zwölf Monaten sitzen werden, ist eine bislang noch nicht geklärte Frage. Unklar ist zudem, ob es Zuschüsse für das Projekt geben kann. Gleichwohl sind die ersten Reaktionen aus der Politik absolut positiv.

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