Mitgliederzahl in Sportvereinen in Nordkirchen steigt Dafür gibt es andere Probleme

Mitgliederzahl in Sportvereinen steigt – dafür gibt es andere Probleme
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Viele Menschen in Nordkirchen sind sportlich aktiv. Das zeigt eine Bestandserhebung bei den Sportvereinen, die nun vom Kreissportbund Coesfeld veröffentlicht wurde. Die Coronapandemie sorgte zwar bei den Vereinen für Herausforderungen. Dennoch gibt es auch erfreuliche Entwicklungen.

Während die Zahl der Mitglieder in den Nordkirchener Sportvereinen zu Beginn der Pandemie zwischen 2020 und 2021 von 3375 auf 3308 leicht sank, konnten sich die Clubs anschließend über viele Neuanmeldungen freuen. Für Januar 2023 vermeldet der Kreissportbund insgesamt 3559 Nordkirchenerinnen und Nordkirchener, die in einem Sportverein aktiv sind. Etwa jedes dritte Mitglied (1287) ist dabei unter 27 Jahre alt.

Mit einem Organisationsgrad von 35,9 Prozent liegt Nordkirchen über dem Durchschnitt des Kreises, der bei 32,5 Prozent liegt. Lediglich Rosendahl (41,9 Prozent), Coesfeld (38,5 Prozent) und Ascheberg (38,1 Prozent) haben im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr Mitglieder in den Sportvereinen.

Rückgang der Ehrenamtlichen

Unangefochten an der Spitze der beliebtesten Sportarten in Nordkirchen ist auch 2023 der Fußball. 1145 Personen sind Mitglied in einem Fußballverein. Dahinter folgen die Sportarten Golf (835) und Leichtathletik (551) und Sportschießen (302).

Die allgemein hohe Mitgliederzahl sei „ein Zeichen für die gute Sportförderung im Kreis Coesfeld sowie für das hervorragende Engagement der maßgeblich durch ehrenamtliches und freiwilliges Engagement getragenen Sportvereine in der Region“, heißt es vom Kreissportbund in einer Mitteilung.

Kreisweit sei die Zahl der Mitglieder gegenüber dem letzten Wert vor Beginn der Pandemie um knapp 2.000 Mitgliedschaften gestiegen, so der Kreissportbund. „Das Gesamtbild der Sportvereinsentwicklung im Kreis Coesfeld wird trotz positiver Mitgliederentwicklung durch andere Entwicklungen eingetrübt.“

Ein Problem sei der etwa zehnprozentige Rückgang der freiwillig und ehrenamtlich tätigen Personen: „Auf weniger Trainerinnen, Trainer und Übungsleitungen treffen mehr Sportinteressierte, die angeleitet werden müssen.“ Neben Aufgaben im Bereich der Anleitung von Sportgruppen melden Vereine insbesondere Probleme bei der perspektivischen Nachbesetzung der Posten der Vorsitzenden und der Finanzverantwortlichen, berichtet der Kreissportbund.

Beitragsvergünstigungen

Auch die Inflation macht vor den Sportvereinen nicht halt. „Einerseits führen gestiegene Kosten beispielsweise für Energie, Wareneinsatz aber auch Personal zu gestiegenen Kosten, andererseits betreffen die allgemeinen Lebenshaltungskosten auch die Sportvereinsmitglieder, merkt der Kreissportbund an. „Insbesondere bei Personen mit geringem Einkommen sieht der Verband die Gefahr, dass diese sich Mitgliedsbeiträge nicht mehr leisten können, beziehungsweise bei knappen Budgets andere Prioritäten setzen.“ Viele Vereine würden deshalb solidarisch Beitragsvergünstigungen anbieten.