Frank Kubiak lebt in Nordkirchen, arbeitet aber regelmäßig in Köln. Der 44-Jährige spielt die Rolle des Ingo Niermann in der Fernsehserie „Köln 50667“.

© Joe Sobotta

„Köln 50667“-Schauspieler lebt in Nordkirchen - und ist auch Psychologe

rnVideo-Interview mit Frank Kubiak

Seit über drei Jahren spielt der Nordkirchener Frank Kubiak den Ingo Niermann - eine Nebenrolle in der Seifenoper „Köln 50667“. Nebenbei arbeitet der Diplom-Psychologe auch noch als DJ.

Nordkirchen

, 31.05.2020, 19:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Diplom-Psychologe, DJ, Schauspieler - Frank Kubiak (44) aus Nordkirchen hat sich in den zurückliegenden 23 Jahren beruflich eine „bunte Mischung“ erarbeitet, wie er sagt. Mittlerweile ist der gebürtige Lüner vor allem durch seine Rolle als Ingo Niermann in der Reality-Fernsehsoap „Köln 50667“ bekannt, die montags bis freitags auf RTL 2 läuft.

Und wer ihn nur als Ingo Niermann kennt, wird überrascht sein, wenn er dem Schauspieler Frank Kubiak gegenübersitzt. In der Seifenoper spielt er den Leiter einer Rettungswache. „Ingo Niermann ist jemand, der sehr autoritär auftritt“, beschriebt der Nordkirchener seine Rolle. Und damit sei die Figur Ingo Niermann auch genau das Gegenteil des Schauspielers Frank Kubiak.

Gerade in den ersten Folgen, in den Kubiak in die Rolle schlüpfte, verkörperte der Chef der Rettungswache mit seiner durchaus aggressiv durchgreifenden und auch aufbrausenden Art etwas, was Kubiak selbst bei Chefs eigentlich furchtbar findet, erzählt er mit ruhiger Stimme und einem Lächeln.

Das ist dreieinhalb Jahre her und heute hat sich der 44-Jährige mit seiner Nebenrolle einen festen Platz im Ensemble der Reality-Seifenoper erarbeitet. Und der heutige Ingo Niermann sei auch nicht mehr derselbe, wie vor dreieinhalb Jahren. Der Charakter habe sich mit der Zeit weiterentwickelt und man merkt dem 44-Jährigen an, dass ihm der strenge Serien-Chef ein Stück ans Herz gewachsen ist.

Mit einem Zweizeiler bei „Unter uns“ fing es an

Kubiaks ungewöhnliche Karriere fing mit der Arbeit als DJ an. „Das war 1997“, erinnert er sich. Und dann - während seines Psychologiestudiums Ende der 90er - sei dann die Schauspielerei dazugekommen. Die ersten Rollen - „mal ein Zweizeiler bei ‚Unter uns‘“ - sei noch nicht die große Schauspielerei gewesen, sagt Kubiak. Bei ‚Unter uns‘ hat er sich direkt beworben, genauso, wie bei der Produktionsfirma „Filmpool“, die damals Reality-Formate, wie die Pseudo-Doku „Niedrig und Kuhnt“ produzierte.

Als Ingo Niermann schlüpft Frank Kubiak in eine Rolle, die ihm persönlich eigentlich fremd ist: autoritär, auch aggressiv und bestimmend.

Als Ingo Niermann schlüpft Frank Kubiak in eine Rolle, die ihm persönlich eigentlich fremd ist: autoritär, auch aggressiv und bestimmend. © Frank Kubiak

Nach dem Casting sei es dann für Kubiak sehr schnell mit den ersten kleineren Rollen losgegangen, erinnert er sich. Und er erinnert sich noch gut an das Lampenfieber vor der Kamera. Seinen ersten Satz am Set von „Unter uns“ kann der Schauspieler heute noch ohne längere Denkpause und vor allem ohne Versprecher sagen: „In zehn Minuten - ruft mich, wenn ihr fertig seid.“ Damals sah das anders aus. „Das hat mich total überrollt“, sagt er rückblickend. Dreimal habe er sich versprochen. Geschadet hat es der Karriere nicht.

Video
Schauspieler Frank Kubiak aus Köln 50667 im Interview

Mittlerweile hat sich der Nordkirchener auch einige Rollen in größeren Produktionen gesichert. In der Lindenstraße war Kubiak zum Beispiel schon zu sehen - „eine Gastrolle als rechtsradikaler Schläger“. In der aktuellen ARD-Produktion „Little America“, die in der Nachkriegszeit spielt, sollte er die Rolle eines amerikanischen GIs übernehmen. Der Dreh sei allerdings wegen der Corona-Pandemie vorerst auf Eis gelegt worden. Fertig abgedreht sei hingegen der Kurzfilm „Das Licht, das niemand sieht“, bei dem er unter anderem gemeinsam mit Deborah Kaufmann (bekannt aus der Netflix-Serie „Dark“) vor der Kamera stand.

Seine Arbeit als Psychologe hat Kubiak mittlerweile zugunsten der Schauspielerei zurückgefahren. Zuletzt betreute er beim TÜV Rheinland eine psychosoziale Gruppe und hatte auch einige Privatklienten. Während ihm die Arbeit als Psychologe oft helfe, sich in seine Rollen hineinzuversetzen, habe ihm umgekehrt auch die Rolle als Ingo Niermann bei seiner Arbeit beim TÜV Rheinland geholfen.

An der Gruppe mit vielen Jugendlichen hätten sich viele Pädagogen die Zähne ausgebissen, erzählt Kubiak. Sein Vorteil: Die Jugendlichen kannten die Serie und auch ihn und das sei der perfekte Zugang für Kubiak gewesen.

Er wünscht sich jetzt, dass er die Rolle des Ingo Niermann noch länger spielen kann, sie im besten Fall noch ausgebaut wird.

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