Ende des vergangenen Jahres hatte Lothar Steinhoff Interessenten für das Kleine Wohnen in Südkirchen zu einem Kennenlern-Nachmittag eingeladen.

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Kleines Wohnen in Südkirchen kommt voran - Kampf um mehr als 35.000 Euro

rnBauprojekt

Es geht voran mit der Kleinhaussiedlung in Nordkirchen. Architekt Lothar Steinhoff treibt die Aufbereitung der Grundstücke voran - muss aber gerade viele Gespräche führen. Es geht ums Geld.

Nordkirchen

, 04.02.2022, 07:10 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Nachricht hat viele Bauwillige böse überrascht: Weil es zu viele Anträge gab, hatte die Bundesregierung das bisherige Förderprogramm für energieeffiziente Häuser urplötzlich abgebrochen. Für manchen Bauherren in spe brach damit der Traum vom Eigenheim wie ein Kartenhaus zusammen. „Bei einem extrem energieeffizienten Haus 40 Plus reden wir über Fördermittel von rund 37.000 Euro“, sagt Lothar Steinhoff. Eine erhebliche Summe die „fester Bestandteil von Baufinanzierungen war.“

Auch für den gut vernetzten Architekten war die Entscheidung des Bundes „eine große Überraschung“. So konnte auch das Büro nicht direkt schnelle Lösungen präsentieren. Mittlerweile gibt es ein Stück weit Entwarnung. Jetzt sollen doch alle Bauwilligen gefördert werden, die bis zum 24. Januar ihren Antrag eingereicht haben. Für diese Gruppe sollen auch die bisherigen Regeln gelten. Alle anderen müssen ihre Finanzierung neu aufstellen.

Bundesregierung ändert Rahmenbedingungen für Förderung

Das wird vor allem dann zu einem Problem, wenn es sich beispielsweise „nur“ um ein KfW-Effizienzhaus 55 handelt. Denn die kurzfristig überarbeiteten Pläne der Bundesregierung sehen vor, dass erstens nur noch Effizienzhäuser 40 gefördert werden und zweitens, dass es selbst für diese besonders sparsamen Häuser weniger Zuschüsse gibt als bisher. Dabei soll das neue Programm nur bis zum Jahresende gelten und einen Deckel von 1 Milliarde Euro haben.

Drei Haustypen werden beim Kleinen Wohnen realisiert.

Drei Haustypen werden beim Kleinen Wohnen realisiert. © Thomas Aschwer

Unabhängig von den neuen Förderregeln hält Steinhoff an seinen Plänen fest, im Frühjahr mit dem Bau der Häuser beginnen zu wollen. Das Interesse sei nach wie vor groß, so der Architekt. Bei dem Bauprojekt sind die Grundstücksflächen deutlich kleiner als bei den Bauvorhaben in direkter Nachbarschaft. Aus Sicht von Lothar Steinhoff muss das kein Nachteil sein. Sie können auch förderlich sein beim Aufbau einer Gemeinschaft. Sie wird auch nach außen dokumentiert durch den gleichen hellen Klinker, durch die Architektursprache mit drei Häusertypen und durch verschiedene Nachbarschaftsprojekte.

Erhebliche Altersunterschiede bei den Interessenten

Schon jetzt zeichnet sich dabei ab, dass es erhebliche Altersunterschiede geben wird bei den künftigen Hausbesitzern. Das hat fast logisch zur Folge, dass die Lebenssituationen ganz unterschiedlich sind – hier das Ehepaar, dort Familie mit Kindern. Auf die Nachfrage hat sich das nicht negativ ausgewirkt. Im Gegenteil. Für acht der elf Häuser gibt es feste Zusagen. „Verträge sind aber noch nicht unterschrieben“, sagt Steinhoff bei einem Ortstermin kurz vor dem Jahresende. Allerdings haben die neuen Förderrichtlinien für reichlich Unruhe gesorgt.