Es wird wohl noch einige Zeit brauchen, bis der Schock über das überraschende Ausscheiden von Andreas Wachtel als Geschäftsführer der Vestischen Kinder- und Jugendklinik in Datteln und der Kinderheilstätte in Nordkirchen überwunden ist.
Am Donnerstagabend (17.11.) stellte der Aufsichtsrat der Caritas-Kliniken GmbH bereits seine Nachfolger vor. Dr. Martin Meyer übernimmt ab sofort die Geschäftsführung der Klinik in Datteln. Die Geschäfte der Kinderheilstätte in Nordkirchen wird zukünftig Thomas Pliquett führen. Beide gehören dem Klinikverbund schon seit vielen Jahren an, sind also keine Unbekannten.
Der Betriebswirt Thomas Pliquett war in den vergangenen Jahren als Kaufmännischer Direktor der Kinderheilstätte in Nordkirchen tätig und leitete diese gemeinsam mit Andreas Wachtel. Aufsichtsrat Dr. Thomas Hölscher attestiert Pliquett ein gutes Geschick, dem es zu verdanken sei, dass die Kinderheilstätte auf finanziell sicheren Beinen stehe.
Die Geschäfte der Kinderklinik in Datteln wird zukünftig Dr. Martin Meyer führen. Er war bisher als Medizinischer Direktor der Klinikleitung tätig. Der Kinderarzt und Krankenhausmanager leitete bisher den Bereich Medizincontrolling und Entwicklung der Vestischen Kinder- und Jugendklinik.

Dr. Meyer, so sagt der Aufsichtsrat, sei ein deutschlandweit anerkannter Experte für Krankenhausökonomie in der Pädiatrie. Bereits vor eineinhalb Jahren hat Dr. Martin Meyer von Andreas Wachtel den Vorsitz der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V. übernommen. Er sei damit bundesweit bestens politisch vernetzt, so Aufsichtsrat Hölscher.
Die Entscheidung für die neue Führungsstruktur hatte der Aufsichtsrat bereits am 3. November gefällt, also nur einen Tag nachdem die Mitarbeiter über das Ausscheiden von Andreas Wachtel informiert wurden. Warum das Arbeitsverhältnis „in beiderseitigem Einvernehmen“ beendet wurde, dazu wollte auch am Donnerstagabend niemand ein Wort sagen.
Unternehmenssprecherin Hannah Iserloh verwies auf Nachfrage unserer Redaktion auf die zwischen dem Aufsichtsrat und Andreas Wachtel getroffene Abmachung, Stillschweigen zu bewahren. Auch wenn das für viele Menschen nur schwer nachvollziehbar sei, müsse diese Entscheidung respektiert werden, so die Sprecherin. Jetzt gelte es, die Augen nach vorne zu richten, so Hannah Iserloh weiter.