Noch immer sind viele Menschen in Deutschland geschockt von der Tat, die zwei junge Mädchen am 11. März in Freudenberg verübten. Sie töteten die etwa gleichaltrige Luise (12†). Schnell gaben die Freundinnen gegenüber der Polizei zu, dass sie Luise erstochen haben. Zwei Mädchen, unter 14 Jahre alt. Solche Taten sind ohnehin schwer nachvollziehbar, noch schwieriger ist es, wenn bereits so junge Menschen zu solchem Verhalten fähig sind.
Liest man sich durch, welche Straftaten Jugendliche auch im Kreis Coesfeld begehen, könnten sich die Nackenhaare bei dem ein oder anderen aufstellen. Die Polizei des Kreises Coesfeld nennt Zahlen zum Gewaltverhalten der Jugendlichen.
Zu sehen ist in der Aufstellung der Fälle, dass die Zahlen eher rückläufig sind und zwar in allen drei Orten. Außer bei „Gefährliche und schwere Körperverletzung, Verstümmelung weiblicher Genitalien“, hier wurden für den Ort Nordkirchen 4 Fälle im Jahr 2022 angegeben. Das sind mehr als in den Vorjahren.
Laut Polizeiangaben ist es nicht möglich der Statistik zu entnehmen, ob ein jugendlicher Tatverdächtiger mehr als eine der genannten Straftaten begangen hat. Die Statistik zählt nicht die Taten auf, sondern die Täter. Heißt beispielsweise für Olfen und die (vorsätzlich einfache) Körperverletzung für das Jahr 2020: Es waren nicht zwangsläufig drei Taten. Es können auch drei Jugendliche gewesen sein, die eine Tat begangenen haben.
Zur Einordnung hat die Polizei des Kreises Coesfeld die Fälle für den gesamten Kreis aufgelistet. Geht man danach, ist folgendes erkennbar: Manche Delikte haben sogar wieder zugenommen. Also gibt es einen Gegentrend, wenn man auf den gesamten Kreis schaut. Beispielsweise gab es im Jahr 2022 mehr Fälle von „(Vorsätzliche einfache) Körperverletzung“, als in den Vorjahren.
Auch bei der „Gefährliche und schwere Körperverletzung, Verstümmelung weiblicher Genitalien“, gab es einen leichten Zuwachs. Nur bei „Sonstiger schwerer Raub“ hat die Zahl in den letzten Jahren abgenommen.
Zu den Fällen in Nordkirchen, Olfen und Ascheberg sagt die Polizei: „Die Zahlen für Ascheberg, Olfen und Nordkirchen sind unauffällig. Die Tendenz ist derzeit positiv, da in allen drei Kommunen die Zahlen begangener Straftaten durch Jugendliche in den ausgewerteten Deliktsbereichen rückläufig sind.“