Besuchermassen, wie hier 2018 sind im Jahr der Corona-Pandemie undenkbar. Veranstalter Nordkirchen Marketing hatte für einen möglichen Herbstmarkt 2020 ein Hygiene- und Sicherheitskonzept erarbeitet. Letztlich gibt es aber zu viele Unsicherheitsfaktoren.

© Beate Dorn (Archiv)

Herbstmarkt in Nordkirchen abgesagt - Veranstalter überlegt Alternativen

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Auch der für Oktober geplante Herbstmarkt in Nordkirchen ist abgesagt. Trotz eines Hygienekonzeptes gab es zu viele Unsicherheitsfaktoren. Der Veranstalter hat aber Hoffnungen für den Winter.

Nordkirchen

, 16.09.2020, 19:46 Uhr / Lesedauer: 2 min

Jedes Jahr lockt der Herbstmarkt Anfang Oktober zuverlässig Tausende Besucher nach Nordkirchen. Geplant und angemeldet hatte Veranstalter Nordkirchen Marketing den Herbstmarkt auch in diesem Jahr. Am 3. und 4. Oktober hätte er stattfinden sollen. Daraus wird allerdings nichts. Die Gemeinde Nordkirchen als zuständige Genehmigungsbehörde hat dem Verein eine Absage erteilt.

Natürlich sei er über die Absage enttäuscht, sagt auf Anfrage Markus Pieper, Vorsitzender von Nordkirchen Marketing.

Allerdings ausschließlich darüber, dass die Veranstaltung nicht stattfinden könne und nicht über die Gemeinde Nordkirchen, fügt er hinzu. Letztlich sind wegen der Vorgaben durch die Coronaschutzverordnung des Landes bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung zu viele Unwägbarkeiten für Nordkirchen Marketing entstanden.

Bei dem Herbstmarkt handele es sich um eine jährliche Veranstaltung, „welche eine Vielzahl von Menschen aus der Umgebung und auch von weiter weg anzieht. Bei gutem Wetter sogar bis zu 7000 Besucher“, schreibt die Gemeinde in der Begründung zur Absage des Marktes.

Laut Coronaschutzverordnung seien bei einer Veranstaltung „geeignete Vorkehrungen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts, zur Gewährleistung eines Mindestabstandes von 1,5 Metern (auch in Warteschlangen) und gegebenenfalls die Umsetzung zur Pflicht einer Mund- Nasen- Bedeckung sicherzustellen“, heißt es weiter.

Bei gleichzeitig 500 Teilnehmern sei zudem die Einverständnis der Gesundheitsbehörde - also des Kreises Coesfeld - und bei mehr als 1000 Personen sogar die des Landesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales einzuholen.

Im Gespräch mit der Redaktion macht Markus Pieper deutlich, dass sich der Veranstalter seit dem Sommer auf den Herbstmarkt vorbereitet habe. Ein zentraler Teil sei ein geeignetes Hygienekonzept gewesen, das den Vorgaben der Coronaschutzverordnung gerecht wird. Ein Element wäre beispielsweise das Strecken der Veranstaltung auf zwei, statt wie üblich einen Tag gewesen.

„Mit dem Samstag hätte man es etwas entzerren können“, sagt Pieper. Allerdings weiß der Vorsitzende von Nordkirchen Marketing auch, dass die von der Gemeinde geschätzten Besucherzahlen von mehreren Tausend Besuchern realistisch sind.

So hätte man im Kern-Marktbereich beispielsweise die Abstände zwar regeln können, aber, so Pieper: Wie sei das an den Zugängen zur Veranstaltung? Wenn die erlaubte Besucheranzahl drin ist, aber die zehnfache Menge ohne Sicherheitsabstand auf Einlass wartet, wer ist dann für den Schutz vor Ansteckungen zuständig? Das sei nur eine der offenen Fragen, auf die das Team von Nordkirchen Marketing letztlich keine überzeugende Antwort finden konnte.

Die nächste Unsicherheit: Schon seit Beginn der Corona-Krise im März habe sich gezeigt, dass sich wenigstens wöchentlich das Regelwerk von Land und Bund zum Umgang mit der Pandemie und dem, was erlaubt ist und was nicht, ändern kann, führt Pieper an.

Das ist für den Herbstmarkt-Veranstalter letztlich ein sehr großes Risiko. Denn auch die Markthändler müssten ihr Angebot rechtzeitig anpassen, Waren bestellen und so weiter, erklärt Pieper. Wer dann am Ende für einen finanziellen Schaden aufkommt, wenn der Herbstmarkt doch kurzfristig abgesagt werden muss, sei zu unsicher.

Abwarten, wie sich die Lage weiter entwickelt

Für Nordkirchen Marketing ist das Aus des Marktes zwar eine Enttäuschung, allerdings gebe es noch Hoffnung, dass Richtung Jahresende - vielleicht im Winter - sich Möglichkeiten für kleine Aktionen ergeben könnten, so Pieper. Denn: „Jede noch so kleine Aktion hilft den Händlern in Nordkirchen“, macht er deutlich. Auf jeden Fall schmerze der Ausfall der großen Märkte in diesem Jahr, denn Mai-, Herbst- und Hollandmarkt sind für die Geschäfte in Nordkirchen auch immer ein Garant für viele Kunden. Man müsse jetzt abwarten, wie sich die Lage weiter entwickle, sagt Markus Pieper. Aber: Nordkirchen Marketing habe Reserven angelegt, fügt er hinzu.