Bewegung auf dem Grundstücksmarkt So viele Verkäufe gab es in Ascheberg, Nordkirchen und Olfen

Wie viel Bewegung gibt es auf dem Grundstücks- und Immobilienmarkt?
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Vor wenigen Tagen hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Coesfeld den aktuellen Grundstücksmarktbericht veröffentlicht. Der liefert auch Zahlen für Ascheberg, Olfen und Nordkirchen. Wer einen Blick in das gut 100-seitige Dokument wirft, dem wird allerdings schnell klar: Hochkonjunktur herrschte 2024 in keiner der drei Kommunen.

So wurden dem Gutachterausschuss im vergangenen Jahr 118 Kaufverträge für Grundstücke und Immobilien in Ascheberg vorgelegt. Die Zahl beinhaltet Eigentumswohnungen sowie bebaute und unbebaute Grundstücke (inklusive Flächen für Gewerbe und Landwirtschaft). Das waren zwar mehr Verträge als im Vorjahr (101), allerdings weniger als 2022 (132).

In Nordkirchen gab es 2024 insgesamt 89 Kaufverträge beziehungsweise Kauffälle. 2023 waren es 86, ein Jahr zuvor sogar nur 76. Die Zeiten, in denen es auf dem Grundstücksmarkt in der Schlossgemeinde rege zuging, scheinen vorbei. Eine Zahl belegt das, wenn man sie gegenüberstellt: 141. So viele Verträge wurden in Nordkirchen nämlich im Zeitraum von 2015 bis 2021 durchschnittlich pro Jahr unterzeichnet.

Auch in Olfen geht es abwärts. Unterm Strich stehen für das Jahr 2024 insgesamt 93 Verträge für Grundstücke und Eigentumswohnungen. Unter die 100er-Marke war die Steverstadt zuletzt im Jahr 2007 gerutscht. Den Topwert der vergangenen 20 Jahre gab es 2016 mit 189 Kauffällen.

Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser

Der Grundstücksmarktbericht gibt außerdem Auskunft darüber, welche Art von Häusern verkauft wurde - und welche Preise dafür gezahlt wurden. Das geschieht rückblickend über einen Zeitraum von drei Jahren. Zu berücksichtigen ist, dass nicht alle Kauffälle in die Statistik einfließen. Der Gutachterausschuss spricht von „geeigneten Kauffällen“. Das schließt beispielsweise Fälle aus, bei denen eine Immobilie innerhalb einer Familie weiterverkauft wurde.

Für Ascheberg ergibt sich mit Blick auf frei stehende Ein- und Zweifamilienhäuser folgendes Bild: Der Großteil der verkauften Häuser wurde bereits vor dem Jahr 1974 errichtet. Lediglich acht Häuser, die in der Statistik erfasst sind, stammten aus der Zeit zwischen 1995 und 2009. Der mittlere Gesamtkaufpreis dafür lag bei rund 557.000 Euro. Für die jüngste Baualtersklasse (2010 bis 2021) sind keine Kauffälle in der Statistik aufgeführt.

Letzteres gilt auch für Olfen. Dennoch waren die zwischen 2022 und 2024 verkauften frei stehenden Ein- und Zweifamilienhäuser hier tendenziell jüngeren Baujahres. Neun davon wurden zwischen 1995 und 2009 errichtet. Der mittlere Gesamtkaufpreis lag bei 531.000 Euro. Für Nordkirchen finden sich in der Statistik hingegen durchaus Objekte aus der jüngsten Baualtersklasse - immerhin vier Stück, zum Preis von gut 622.000 Euro.

Preise für Reihenhäuser und Doppelhaushälften

Reihenhäuser und Doppelhaushälften wechselten in Ascheberg, Olfen und Nordkirchen grundsätzlich seltener den Besitzer als frei stehende Ein- und Zweifamilienhäuser. Am „beliebtesten“ waren in Ascheberg zuletzt Reihenhäuser und Doppelhaushälften, die zwischen 1974 und 1994 errichtet wurden. Davon sind in der Statistik zwölf Fälle aufgeführt. Der mittlere Gesamtkaufpreis für diese Immobilien lag bei 322.000 Euro.

Die Reihenhäuser und Doppelhaushälften, die in Nordkirchen in den vergangenen drei Jahren den Eigentümer wechselten und in der Statistik berücksichtigt wurden, waren deutlich jüngeren Datums. Keines von ihnen wurde vor 1995 errichtet. Für die Immobilien, die zwischen 2010 und 2021 gebaut wurden, zahlten Käufer 361.000 Euro. In Olfen mussten Käufer deutlich tiefer in die Tasche greifen. Der mittlere Gesamtkaufpreis für Reihenhäuser und Doppelhaushälften dieser Baualtersklasse lag hier bei 438.000 Euro.

Preise für Eigentumswohnungen

Günstiger waren im Vergleich dazu - und das überrascht nicht - Eigentumswohnungen. Für Olfen sind in der Statistik für den Zeitraum zwischen 2022 und 2024 insgesamt 17 „Wiederverkäufe“ aufgeführt. Keine dieser Wohnungen war älter als 50 Jahre. Vier Objekte wurden sogar erst zwischen 2010 und 2022 errichtet. Der mittlere Gesamtkaufpreis lag bei 354.000 Euro. In Ascheberg zahlten Käufer für Eigentumswohnungen aus dieser Baualtersklasse lediglich 304.000 Euro. In Nordkirchen waren es rund 199.000 Euro.

Bezogen auf die Lage im gesamten Kreis Coesfeld spricht der Gutachterausschuss insgesamt von einer „stabilen Entwicklung“. Geschäftsstellenleiter Sebastian Schnute erklärt: „Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser bewegen sich mit einem Durchschnitt von rund 395.000 Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Ähnlich verhält es sich bei den Preisen für Doppelhaushälften und Reihenhäuser, die mit 315.000 Euro ebenfalls stabil geblieben sind.“

Die Verkaufszahlen seien jedoch gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 480 Verkaufsfälle verzeichnet, was einer Steigerung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. „Dieser Anstieg zeigt, dass weiterhin großes Interesse an Einfamilienhäusern und Reihenhäusern besteht“, so Schnute. Auch im Teilmarkt der Eigentumswohnungen zeige sich keine starke Preisänderung. So liege der Preis für neu errichtete Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern im Schnitt bei 4216 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. „Das ist fast genau der Preis des Vorjahres, was die Stabilität des Marktes widerspiegelt“, so Schnute.