Vor wenigen Tagen sind die ersten Menschen in die neue Unterkunft für Geflüchtete in Nordkirchen eingezogen. Das vermeldete die Gemeinde Nordkirchen in einer Pressemittelung am Freitag (5. Mai). Unter Hochdruck sei in den vergangenen Wochen im ehemaligen Schwimm- und Sporthallenkomplex im Nordkirchener Schlosspark gearbeitet worden, um einen Teil des Gebäudes zur Unterkunft für Flüchtlinge umzufunktionieren, heißt es in der Mitteilung.
Als Wohnbereich dient die ehemalige Sporthalle, in der in Holzständerwerk-Bauweise Wohneinheiten für insgesamt 68 Menschen errichtet wurden. 34 Wohneinheiten mit jeweils Platz für zwei Bewohnende sind entstanden. Im Laufe des Monats Mai sollen nach und nach weitere Menschen einziehen, berichtete Gemeindesprecher Karim Laouari.
Im Eingangsbereich des Gebäudes stehen Kochplätze, Kühlschränke und Spültische, sowie Waschmaschinen zur Verfügung. Anders als im Jahr 2015 ist das ehemalige Schwimmbad nicht Teil der Unterkunft. Aus Sicherheitsgründen sei dieser Teil des Gebäudes für die Bewohnerinnen und Bewohner nicht zugänglich, teilt die Gemeinde mit.

Die Betreuung der Unterkunft übernimmt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Kreis Coesfeld. Das DRK-Team hat bereits Erfahrung beim Betrieb vergleichbarer Einrichtungen, darunter zum Beispiel die Flüchtlingsunterkunft in Seppenrade.
Am 2. Mai waren noch einmal Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindeverwaltung und des Roten Kreuzes in der neuen Unterkunft im Nordkirchener Schlosspark, um letzte Details vor dem Beginn des Betriebs zu besprechen.
„Bereits 2015, bei der Notunterkunft für Flüchtlinge in der ehemaligen Sporthalle und dem Schwimmbad, hat die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz hervorragend funktioniert. Das wird beim jetzigen Betrieb genauso sein“, sagte Bürgermeister Dietmar Bergmann bei dem Termin. Die Mitarbeiter des Roten Kreuzes werden rund um die Uhr vor Ort sein. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung soll so ein reibungsloser Betrieb der Unterkunft sichergestellt werden.

Im Vorhinein hatte Bürgermeister Bergmann erklärt: „Der wachsende Druck durch hohe Zuweisungszahlen hat es nötig gemacht, dass wir kurzfristige Unterkünfte für die Menschen schaffen, die nach Nordkirchen geflüchtete sind.“
Neben der Unterkunft im Schlosspark bereitet die Gemeinde auch den Bau einer weiteren Unterkunft in der Mühlenstraße vor. In den beiden Gebäuden wird Platz für maximal 100 Menschen sein.
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