Dr. Bernhard Fallenberg hat in mehrfacher Hinsicht das Gemeindeleben in Nordkirchen mitgeprägt. Nun ist der Hausarzt, der 24 Jahre für die CDU im Gemeinderat vertreten war, am 1. Februar im Alter von 80 Jahren gestorben. „Wir haben Dr. Bernhard Fallenbergs politisches Engagement und seine Beiträge zur Entwicklung der Gemeinde Nordkirchen stets sehr geschätzt und ihn als lebensfrohen, warmherzigen und sozial engagierten Menschen kennengelernt“, schreibt die Gemeinde in einer Todesanzeige.
Unmittelbar nach der kommunalen Gebietsreform 1975 wurde der lange an der Schloßstraße (heutige Praxis Dr. Homann) praktizierende Hausarzt erstmals in den Stadtrat gewählt, regelmäßig erhielt er die meisten Stimmen im Wahlbezirk im Nordkirchener Ortskern (Schloßstraße, Lüdinghauser Straße). Der frühere CDU-Fraktionsvorsitzende Leo Geiser erinnert sich an einen besonnenen und doch stets entschlossen für seine Überzeugungen eintretenden Mitstreiter. „Er hat seine Ansichten schon energisch vertreten, aber war auch immer kompromissbereit. Besonders am Herzen lag ihm das Schulwesen in der Gemeinde“, erinnert sich der langjährige Wegbegleiter. Unter anderem habe sich Bernhard Fallenberg als vierfacher Familienvater erst kritisch, später zustimmend sehr für die Einführung der heutigen Gesamtschule im Jahr 1993 interessiert.
Große Familie trauert
Bei dringenden Fällen habe der Arzt auch mal eine Sitzung vorzeitig verlassen, um sich um seine Patienten zu kümmern, und sich danach interessiert erkundigt, was in seiner Abwesenheit besprochen wurde. Denn für die Kranken in der Gemeinde war Bernhard Fallenberg wirklich fast immer erreichbar, wie Leo Geiser aus eigener Erinnerung weiß: „Er wohnte ja direkt neben seiner Praxis und war immer aktiv. Auch zu uns ist er mal an Heiligabend gekommen, als meine beiden Töchter mit starkem Fieber im Bett lagen.“
Neben dieser zeitintensiven Arbeit waren es die ehrenamtlichen Tätigkeiten in Kommunalpolitik und Pfarrgemeinde, für die sich der Nordkirchener begeistern konnte. „Er kam eigentlich immer mit einem Strahlen und einem humorvollen Lächeln in die Sitzungen“, erinnert sich sein früherer Fraktionsvorsitzender. Weil es 1999 viele neue Bewerber in Reihen der CDU für einen Platz im Rat gab, habe Bernhard Fallenberg nach 24 Jahren den Weg für die nächste Generation freigemacht. „Aber er war weiterhin sehr interessiert an der Entwicklung der Gemeinde, ich habe immer wieder Kontakt mit ihm gehabt“, berichtet Leo Geiser. Seinen 80. Geburtstag konnte Bernhard Fallenberg im vergangenen April noch gemeinsam mit seiner Frau feiern, insgesamt sieben Enkelkinder hinterlässt er nun. „Er war eine prägende Person in unserer Gemeinde, ohne sich groß in den Vordergrund zu drängen“, stellt jedenfalls sein Weggefährte fest. Gerade seine langjährigen Patienten dürften das bestätigen.