Für Nordkirchens Schulen - hier zu sehen die Gesamtschule - gab es bei unserer Schulumfrage gute Noten. © Mona Wellershoff (Archiv)
Schulumfrage
Eltern geben Nordkirchener Schulen gute Noten in Sachen Digitalisierung
Hat Corona die Schulen in Nordkirchen in Sachen Digitalisierung nach vorne gebracht? Was läuft gut und wo gibt es Verbesserungsbedarf? Danach haben wir bei unserer Schulumfrage gefragt.
Das Thema Digitalisierung ist eine Mammut-Aufgabe. Die Corona-Pandemie hat aber dafür gesorgt, dass Digitalisierung ganz oben auf die Prioritäten-Liste gerückt ist. Viele Aufgaben, die erst in Monaten geplant gewesen wären, mussten nun schnell erledigt werden. Wie gut das geglückt ist, wollten wir in unserer Schulumfrage wissen.
Wer hat daran teilgenommen?
Insgesamt haben 2240 Menschen aus der Region bei der Umfrage mitgemacht. Von Dortmund, über Dorsten und Ahaus. Mitmachen konnte jeder oder jede, der oder die über den Link verfügte. Eine stichprobenartige Abfrage fand also nicht statt, das bedeutet, die Umfrage-Ergebnisse sind nicht repräsentativ. Aus dem Kreis Coesfeld waren insgesamt 73 Teilnehmer vertreten. Von ihnen kamen etwa 40 Prozent aus Nordkirchen, da sind 30 Menschen.Teilnehmen konnten Eltern, Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahre und auch Lehrerinnen und Lehrer. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen mit 67 Prozent aus der Elterngruppe, bei 26 Prozent handelte es sich um Schülerinnen und Schüler, rund sieben Prozent waren Lehrerinnen und Lehrer.Die größte Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantwortete unsere Fragen für die Gesamtschule (83 %), 13 % für die Grundschulen und 3 Prozent für die Förderschulen.Die ErgebnisseAuf einer Skala von 1 bis 10 (wobei 1 sehr schlecht und 10 sehr gut ist), wollten wir wissen, wie gut, die Lehrerinnen und Lehrer in Nordkirchen den digitalen Unterricht gestalten. Sowohl Eltern und Schüler vergeben dabei eine sehr gute Note: Von den Eltern gibt es eine 7,8, von den Schülern sogar eine 7,9. Das ist deutlich besser, als die Ergebnisse der Gesamtumfrage. Hier vergaben die Eltern eine 5,5 und die Schüler eine 6,1.
Diese Zufriedenheit kann auch Natascha Wesselmann nachvollziehen. Sie ist die 2. Vorsitzende der Elternpflegschaft an der Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule in Nordkirchen. Wir haben sie gebeten, auf die Ergebnisse zu reagieren und sie aus ihrer Sicht als Mutter einer JCS-Schülerin zu bewerten. „Es hat sich eingespielt“, sagt Natascha Wesselmann. Seit Weihnachten gebe es zum Beispiel immer mehr Videokonferenzen. Im Moment ist für die Kinder im Distanzlernen Unterricht nach Stundenplan an der Reihe. Natascha Wesselmann selbst gefiel als berufstätige Mutter, die nicht im Home-Office arbeitet die individuelle Stundenplangestaltung, die es früher gab, besser. Sie glaubt aber, dass viele Eltern das Stundenplangenaue Arbeiten und die damit verbundene vorgegebene Struktur mehr schätzen. Für jeden perfekt könne man es auch einfach nicht machen, sagt die Mutter.
Gut aufgestellt in Sachen technische Geräte
Anders als zum Beispiel an der Wolfhelmschule in Olfen steht nicht für jedes Kind ein Laptop oder iPad zur Verfügung. 45 Prozent der Eltern gaben an, dass ihr Kind ein solches digitales Endgerät nicht hat. In Sachen technischer Ausstattung gab es aber dennoch (auf einer Skala von 1 bis 10) eine solide 6,9 der Eltern für die Schulen in Nordkirchen. Im Gesamtergebnis von allen Schulen in der Region vergaben die Eltern lediglich eine 5,2.
„Die Gesamtschule ist ganz gut aufgestellt“, findet auch Natascha Wesselmann. 80 Geräte, die von Schülern ausgeliehen werden können, gab es schon vor Corona. Weitere 100 aus Landesmitteln sollen folgen. Gut findet Wesselmann auch, dass die Schule direkt abgefragt hat, welche Geräte zu Hause vorhanden sind und wer ein Leihgerät dringend benötigt.
Wunschliste an die Politik
Mit der Arbeit der Nordkirchener Schulen selbst, waren die Eltern, Schüler und Lehrer in unserer Umfrage ebenfalls sehr zufrieden. Auf die Frage, ob die Schule genug in Sachen Digitalisierung tue, sagte die Mehrheit von 70 Prozent ja (in der Gesamtumfrage 39 Prozent). Bei der Politik sah das anders aus, da sagten 50 Prozent „eher nein“ (13 Prozent sagten nein, eher ja sagten rund 17 Prozent, ja sagte niemand und 20 Prozent gaben an, das nicht beurteilen zu können).
Ganz oben auf der Wunschliste (Mehrfachnennungen waren möglich) waren mit 90 Prozent schnelleres Internet, eine bessere Ausstattung mit digitalen Endgeräten (86 %) und Endgeräte für alle Schüler oder Subventionierung für einkommensschwächere Schüler (83 Prozent).
Wie weit kann der digitale Unterricht an Schulen Ihrer Meinung nach ein vollwertiger Ersatz für normalen Unterricht sein? Von einer 0 wie gar nicht, bis einer 10 wie vollkommen, vergaben die Teilnehmer aus Nordkirchen eine 6,2 (Gesamtumfrage 4,5). Den starken Wunsch nach Präsenzunterricht drückte auch ein Elternteil in einem Kommentar aus: „So schnell wie möglich wieder Präsenzunterricht“, schrieb die Person. Darauf hofft auch Natascha Wesselmann. „Ich bin dafür, dass Kinder wieder zur Schule gehen, aber es sollte sicher sein“, so die Mutter. Wenn Schulen bei steigenden Zahlen wieder schließen müssten, hätte ja keiner etwas davon.
Ein weiterer Kommentator mahnt: „Die Digitalisierung darf nach der Pandemie nicht vergessen werden.“ Natascha Wesselmann ist da optimistisch, dass der eingeschlagene Weg weiter verfolgt wird, „ich denke, dass es nur weiter vorangeht.“
*Ergebnisse wurden mitunter auf- oder abgerundet
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