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Coronafälle in Capelle - Organisatoren sagen Martinsumzug kurzfristig ab
St. Martin
Der für Sonntag (7. November) geplante Martinsumzug ist abgesagt worden, nachdem neue Coronafälle an der Grundschule bekannt geworden waren. Der Kindergarten plant eine Ersatzveranstaltung.
Die Interessengemeinschaft Martinszug Capelle hatte es sich wahrlich nicht leicht gemacht. Sie hatte viele Gespräche geführt, hatte abgewogen und am Ende eine Entscheidung getroffen. Danach stand fest, dass es in diesem Jahr in Capelle einen Martinsumzug gibt. „Wir hatten uns dafür rechtzeitig entschieden“, sagte Reinhard Focke. Der Umzug war für Sonntagnachmittag terminiert. Die Vorfreude bei vielen Kindern war natürlich groß. Doch jetzt müssen die Verantwortlichen die Reißlinie ziehen.
Allein neun neue Corona-Fälle am Freitag
„Ich bin gestern Abend vom Kindergarten informiert worden, dass darüber nachgedacht wird, was mit dem Martinszug ist“, sagte am Freitagmorgen auf unsere Anfrage Pfarrer Gregor Wolters. Nach Rücksprache mit den Verantwortlichen wies Wolters darauf hin, dass es im Capeller Kindergarten keine neuen Coronafälle gibt, jedoch in der örtlichen Grundschule. Das bestätigt auch Gemeindesprecher Karim Laouari. Hier seien Schülerinnen und Schüler einer Klasse betroffen.
Allein am Freitag zählte der Kreis Coesfeld neun neue Fälle für Nordkirchen. Hinzu kommen 22 Kontaktpersonen, wie Gemeindesprecher Laouari berichtet. Hierbei handelt es sich allerdings um die Gesamtfälle für die Gemeinde. Wie viele der Fälle auf die Schule zurückzuführen sind, blieb zunächst unklar. Bereits am Dienstag hatte der Kreis Coesfeld allein für Nordkirchen 14 neue Fälle gemeldet. „Diese Fälle sind aber nicht alle auf die Corona-Fälle in der Schule zurückzuführen“, erklärt Laouari. Mit 34 aktiven Fällen liegt Nordkirchen gerade auf Platz zwei, was die aktiven Corona-Fälle im Kreis Coesfeld angeht. Nur das deutlich größere Coesfeld hat mit 36 aktiven Fällen noch mehr.
Ersatzveranstaltung im Kindergarten
Um angesichts der stark steigenden Inzidenzfälle kein Risiko einzugehen, fiel so von den Veranstaltern schließlich die Entscheidung gegen die Durchführung des Martinszuges.
Im Kindergarten soll es nach Auskunft von Pfarrer Gregor Wolters eine nicht-öffentliche „Ersatz-Veranstaltung“ geben. „Die Einrichtung plant eine Feier im kleinsten Rahmen, ohne Eltern und ohne Geschwisterkinder“, sagte Pfarrer Wolters. Er wies zugleich darauf hin, dass innerhalb der Gemeinde und ihrer Einrichtungen „sehr verantwortungsvoll“ über das Thema gesprochen worden sei - es aber unterschiedliche Entscheidungen gegeben haben.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.

Ich bin neugierig. Auf Menschen und ihre Geschichten. Deshalb bin ich Journalistin geworden und habe zuvor Kulturwissenschaften, Journalistik und Soziologie studiert. Ich selbst bin Exil-Sauerländerin, Dortmund-Wohnerin und Münsterland-Kennenlernerin.
