Christoph Heitkamp gewinnt die Geduldsprobe und den Platz auf dem Königsthron
Schützenfest Nordkirchen
Wieder heißt er Christoph und wieder kommt er aus der Sanitätskompanie: Neuer König der Bürgerschützen und Nachfolger von Christoph Rengshausen ist Christoph Heitkamp.
„Seit 25 Jahren will ich König werden“, gab Christoph Heitkamp nach dem Königsschuss freudig zu. Mit dem 647. Schuss holte er am Samstag um genau 16.44 Uhr den kümmerlichen Rest des Vogels herunter. Zur Königin nahm er Martina Baumeister.
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88 Fotos zeigen: So spannend war es unter der Vogelstange
Erst mit dem 647. Schuss hat Holzvogel Willibald aufgegeben und konnte Christoph Heitkamp die Arme in die Höhe reißen. Er ist der neue König der Bürgerschützen. Wir waren mit der Kamera dabei.
Anfangs schien es ganz schnell zu gehen, mit dem Vogelschießen. Doch man hatte die Rechnung nicht mit dem zähen „Willibald“ gemacht. Den hatte Vogelbauer Werner Wiedenhorst richtig stabil geschaffen, damit er auch lange durchhalten möge. Und das tat er auch.
Bereits nach dem 6. Schuss fiel der Apfel bei Ulrich Alsbach. Das Zepter holte sich Bernd Markus Dornhege drei Schüsse später. Mit dem 11. Schuss sicherte sich Karl Hermann Zurhove die Krone. Den rechten Flügel holte Olaf Grote (100. Schuss) und der linke ging an Lukas Tennhoff (180. Schuss). Das Namensschild „Willibald“ sicherte sich mit dem 185. Schuss Nils Raesfeld. Doch danach bearbeiteten die Schützen konsequent den Vogel, der nicht nachgeben wollte.
Das Ringen der Thronanwärter um den Titel ist spannend
Selbst Vogelbauer Werner Wiedenhorst trat mehrere Mal an den Schießstand, um mit gezielten Schüssen den Vogel mürbe zu machen. Als Jona Pieper ein dickes Stück abschoss, ging ein Raunen durch die Reihen. Zusammen mit Christoph Heitkamp, Markus Gregg und Max Wilde gab es einen Schusswechsel um die Königswürde. Doch einer wollte es ganz genau wissen.
„Christoph will heute König werden.“
Elmar Schulte, Buchführer am Schießstand
Immer wieder trat Heitkamp an das Gewehr und malträtierte das restliche Holz. „Christoph will heute König werden“, bestätigte Elmar Schulte, der mit Günther Sandmann und Reinhard Sandmann die Buchführung am Schießstand machte.
Beim 646. Schuss drehte sich endlich das verbliebene Holz, das endgültig beim 647. Schuss zu Boden fiel. Freudestrahlend wurde Heitkamp auf die Schultern seiner Kameraden gehoben, die lauthals sangen: „Ho la la, wir haben einen König“. Kurz danach zündeten die Kanoniere drei Bollerschüsse aus der Vereinskanone. „Heute war alles perfekt“, sagte Heitkamp. Vorher hatte er mit seinem Vater gesprochen, der ihn dazu ermutigte, es dieses Mal die Vogel herunterzuholen. Den Hofstaat hatte Heitkamp bereits lange im Voraus festgemacht.
Zahlreiche Zuschauer verfolgen jeden Schuss
An der Datscha verfolgten Vereinsmitglieder und Gäste das Vogelschießen. Bei strahlendem Sonnenschein wurden die Schattenplätze schnell rar. Gut beschattet, sorgten das Blasorchester Sögel und der Spielmannszug Albersloh für musikalische Unterhaltung. Die Trachtenkapelle Höpfingen war an diesem Tage Gast und genoss die Freizeit. „Wir waren von 1982 bis 2011 immer an allen Tagen dabei. Jetzt freuen wir uns, nach neun Jahren wieder hier spielen zu dürfen“, erzählte Peter Farrenkopf.
Ihren Auftritt hatten sie am Sonntag beim Frühschoppen. Für eine Überraschung beim Antreten am Samstag sorgten die vier Adjutantinnen. Hoch zu Ross machten Lynn Lüring, Viktoria Bomholt, Lea Lücke und Johanne Lütke-Brochtrup eine gute Figur und sorgten für Aufregung.
Zum Schluss marschieren alle über die Schloßstraße
Beachtenswert sei auch die Predigt zur Schützenmesse von Pfarrer Gregor Wolters gewesen, berichtete Hubertus Lüring. „Das war super“. Auf der Schloßstraße erfolgte das Antreten und der Vorbeimarsch der Kompanie am neuen Königspaar und dessen Hofstaat. Hier sind dabei: Markus und Luzia Lücke, Michael und Doris Lepper, Burkhard und Ulla Schulte, Bernd und Anita Wiewel, Gerd und Marianne Handrup, Elmar und Barbara Schulte sowie Peter und Andrea Daum.