„An jeder Trennung sind beide Parteien beteiligt“ Chefärztin zum Wechsel der Geschäftsführer an der Kinderklinik Datteln

Von Prof. Dr. Ute Pröschel
„An jeder Trennung sind beide Parteien beteiligt“: Chefärztin zum Wechsel der Geschäftsführer der Kinder- und Jugendklinik Datteln
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Herr Wachtel und der Aufsichtsrat haben sich einvernehmlich darauf geeinigt, dass Herr Wachtel zum 31. Mai 2023 ausscheidet und bis dahin seine Tätigkeit ruhen lässt.

Beide Parteien haben Stillschweigen über die Gründe vereinbart und halten sich bisher daran. Das scheint für einige Personen schwierig zu verstehen und nicht zu akzeptieren zu sein.

Aus meiner Sicht haben weder Herr Wachtel noch der Aufsichtsrat etwas zu gewinnen, wenn die internen Gründe offen gelegt werden. An jeder Trennung sind beide Parteien beteiligt. Das ist wie bei einer Ehescheidung: Manchmal ist die Verteilung der Gründe 50:50, manchmal 30 zu 70, selten 100 zu 0. Wie das in diesem Fall ist, weiß ich auch nicht. Dazu müsste man zum einen beide Seiten hören. Zum anderen ist die Wahrnehmung verschiedener Personen in der selben Situation oft unterschiedlich. Polizisten wissen das von Augenzeugen, zum Beispiel eines Unfalls, sehr genau. Und jeder kennt die Geschichte mit dem Wasserglas: für den einen ist es halb leer, für den anderen noch halb voll.

Die Betroffenen gewinnen nichts damit, schmutzige Wäsche zu waschen, eine Art

Rosenkrieg zu führen. Das Bestreben Dritter, die Gründe breit zu treten, entspringt

entweder einem Voyeurismus oder eigenen Interessen. Beides egoistische und meines Erachtens der Sache nicht angemessene Gründe. Was soll damit erreicht werden? Es ist weder sinnvoll noch möglich, die Uhr zurück zu drehen. Das würde allen Beteiligten schaden.

Wir sind ein christliches Haus, die Träger der Caritas-Kliniken sind Kirchengemeinden und das Bistum Münster. Selbst wenn Fehler gemacht worden sein sollten: Wäre es nicht gerade jetzt, wo die Adventszeit beginnt, an der Zeit, zu verzeihen und zu vergeben? Der Botschaft von Jesus Christus zu folgen?

Wir sollten den Blick nicht unzufrieden zurück werfen. Das hilft niemandem. Der Blick sollte nach vorne gerichtet werden. Auf eine gemeinsame, vertrauensvolle Zukunft mit dem Aufsichtsrat und den neuen Geschäftsführern. Und auf eine gute Zukunft für Herrn Wachtel im (Un-)Ruhestand.

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