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Bilanz nach einem Jahr: Wie geht es der neuen Postfiliale in Nordkirchen?
Einzelhandel
Viel Unsicherheit machte sich Anfang 2020 um die Nordkirchener Postfiliale breit. Seit Mai 2020 ist das Post-Angebot im Ort aber gesichert. Nach einem Jahr zieht Betreiber Thomas Beisch Bilanz.
Die Nachricht, dass die Postfiliale im Rathaus der Gemeinde Nordkirchen schließen würde, machte viele Nordkirchenerinnen und Nordkirchener betroffen. Nicht nur, weil ein Geschäft im Ortskern aufgeben musste, sondern auch, weil es die einzige verbliebene Postfiliale im Ortsteil war. Die Frage nach einer Nachfolge, an der nicht nur die Bürger, sondern auch die Verwaltung sehr interessiert waren, zog sich über Monate, bis schließlich quasi schräg gegenüber des Rathauses, an der Schloßstraße 1, eine neue Filiale eröffnete.
Ein Jahr nach der Eröffnung der neuen Post berichtet Dr. Thomas Beisch, der gemeinsam mit seinem Bruder Theo die betreibende Marktplatz Nordkirchen GmbH als Geschäftsführer betreibt, ob sich die Filiale mittlerweile im Ort etabliert hat und wie es mit dem Ladenlokal an der Schloßstraße weitergehen soll.
„Wir sind froh, dass wir es im ersten Jahr so weit gebracht haben“, macht Thomas Beisch deutlich. Von Anfang an sei der Betrieb rund gelaufen. Das Personal und die Nordkirchener Kunden hätten sich aneinander gewöhnt. Kurzum: „Es war die richtige Entscheidung“, macht Beisch deutlich.
Ziel der beiden Geschäftsführer war es 2020, vorzubeugen, dass der Einzelhandel in Nordkirchen geschwächt wird, wenn die Postfiliale wegfällt, wie sie vor einem Jahr im Gespräch mit der Redaktion erklärten. Nach einem Jahr sei die Resonanz aus den benachbarten Geschäften positiv, sagt Beisch.
Es zeige sich, dass viele Kunden den Gang zur Post auch mit anderen Erledigungen im Ort verbinden würden - oder umgekehrt. Denn auch das Sortiment der Postfiliale gibt mehr her als nur Umschläge und Briefmarken, macht Beisch deutlich. Neben dem Verkauf von Druckerpatronen gebe es auch saisonal wechselnde Produkte, wie Holz- und Dekoartikel, Monschauer Senf oder Aachener Printen zu Weihnachten. Ein Angebot, das die Kunden auch annehmen würden, so Beisch. Die Kundenfrequenz sei jedenfalls mit 100 bis 150 Kundenkontakten pro Tag hoch, erklärt er.
Aktuell beschäftigt die beiden Geschäftsführer der Marktplatz Nordkirchen GmbH noch der benachbarte Leerstand. „Unsere Hoffnung ist, den zweiten Laden wieder zu beleben“, sagt Thomas Beisch. Von der Idee eines Geschäfts mit regionalen Produkten ist er nach wie vor überzeugt. Der mittlerweile geschlossene Unverpacktladen hatte auch einen Fokus auf Regionalität gesetzt. Noch befinden sich Thomas und Theo Beisch auf der Suche nach einer neuen Mieterin oder einem neuen Mieter. Auch die Idee eines neuen Buchladens mit Schreibwaren sei noch im Rennen, macht Beisch deutlich. Bislang zeichne sich aber noch keine Nachfolgelösung ab.