Die Vorgeschichte des neuen Radwegabschnitts auf der K2 zwischen Nordkirchen und Ottmarsbocholt umfasst einen langen Zeitraum. „Was lange währt, wird endlich gut“, fasste Landrat Christian Schulze Pellengahr die seit August laufende Baumaßnahme aus Sicht des Kreises Coesfeld zusammen.
Zum symbolischen ersten Spatenstich an der Kreuzung zur B58 waren auch die Bürgermeister Dietmar Bergmann (Nordkirchen) und Sebastian Täger (Senden) gekommen, auf dem Gebiet ihrer Kommunen befindet sich der 2,7 Kilometer lange Abschnitt zu etwa gleichen Anteilen. 2013 hatte der Gemeinderat in Nordkirchen bereits eine Reihenfolge der erforderlichen neuen Radwege aufgestellt, auf der der Ausbau zwischen Nordkirchen und Senden ganz oben stand. Wie der Landrat in seiner kurzen Ansprache schilderte, stand der Ausbau bei der Aufnahme in das Radwegebauprogramm 2015 allerdings zunächst auf Platz 13 der Prioritätenliste.
In der Zwischenzeit ist unter anderem der Radweg an der K2 von Nordkirchen in Richtung Selm bereits entstanden, den der Gemeinderat in der Wichtigkeit zunächst als nachgeordnet bewertet hatte.

Land NRW übernimmt 90 Prozent
„Das ist eine wichtige und prominente Lage zwischen zwei Kommunen. Es ist absolut an der Zeit, hier einen Radweg zu schaffen“, betonte Christian Schulze Pellengahr auch angesichts der regen Fahrbahnnutzung durch Autos mit hoher Geschwindigkeit. Die Kreisstraße hat in dem Abschnitt, der ausgebaut werden wird, eine Fahrbahnbreite von 6,50 Metern. Diese Fahrbahn muss für alle ausreichen, sowohl für die nach Auskunft des Kreises mehr als 3500 Kraftfahrzeuge pro Tag als auch für die schwächeren Verkehrsteilnehmer zu Fuß oder auf dem Rad. Rund 1,4 Millionen soll das Bauprojekt nach aktuellem Stand kosten. 90 Prozent davon, also rund 1,3 Millionen, fördert das Land NRW. Die übrige Summe teilen sich die Kommunen als Eigenanteil.
Im Oktober 2022 hatte diese Redaktion noch berichtet, dass die Baumaßnahmen bereits zum Jahresbeginn 2023 starten sollten. Nun laufen die Maßnahmen mit einigen Monaten Verspätung. Im Frühjahr 2024 soll der 2,50 Meter breite Radweg an der westlichen Fahrbahnseite der K2 fertiggestellt werden. „Die erste Etappe ist geschafft. Das ist ein wichtiges Teilstück. Unser Ziel wird es sein, den Radweg auf Nordkirchener Seite bis in den Ort hinein zu verlängern“, kündigte Bürgermeister Dietmar Bergmann an. Das sei allerdings unter anderem wegen eines Waldstücks auf der entsprechenden Strecke nicht ganz einfach. „Wir kommen mit der Sperrung schon klar, auch wenn wir ein bisschen eingekesselt sind“, meinte der Bürgermeister. Derzeit laufen schließlich auch noch die Arbeiten an der L810 unter der Regie von Straßen NRW. Uta Spräner, Fraktionsvorsitzende der Grünen in Nordkirchen, war auch zum Spatenstich gekommen und ganz schön aus der Puste, weil sie den Weg über Ascheberg nehmen musste.

Verbindung nach Münster Ziel
Klaus Dammers, Leiter Straßenbau und -unterhaltung des Kreises, kündigte an, dass die aktuell erforderliche Vollsperrung der K2 am Freitag (13. Oktober) und damit etwas früher als geplant wieder aufgehoben wird. „Den Oberboden abnehmen, auf 30 Zentimeter Tiefe auskoffern, Rinnen an den Seiten anfertigen, Schotter und Asphalt wieder auftragen“, nennt er die weiteren erforderlichen Schritte, bevor der Radweg genutzt werden kann.
Sendens Bürgermeister Sebastian Täger betonte: „Wir haben ein wichtiges Teilstück geschafft, aber wir als Kommunen würden gerne mehr machen.“ Das Ziel müsse es sein, den Radweg auch auf Sendener Gebiet weiter zu verlängern. So könnte ein durchgängiger Weg von Nordkirchen über die Venne bis nach Münster entstehen. „Diese Verbindung ist für die vielen Radtouristen in der Region interessant“, waren sich beide Bürgermeister einig.Mehr Eindrücke vom ersten Spatenstich finden Sie im Video unter rn.de/nordkirchen.
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