Alltagsmenschen in Nordkirchen Wie könnte Ausstellung 2026 aussehen?

Alltagsmenschen in Nordkirchen: Wie könnte Ausstellung 2026 aussehen?
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Die Zahlen, die Jan Illerhues (Kaufmännischer Geschäftsführer Lechnerhof) im Rückblick auf die Ausstellung Alltagsmenschen 2022 in Nordkirchen präsentierte, sind beeindruckend: Rund 300.000 Menschen haben die 53 Skulpturen an 15 Standorten in den drei Ortsteilen besucht. Alle in Nordkirchen können sich vermutlich noch gut an die Aktion zum 1000. Geburtstag der Gemeinde erinnern.

Und das gilt auch für auswärtige Besucher, die Nordkirchen sehr positiv in Erinnerung behalten haben. So berichtete Tourismusmanagerin Maike Teetz in der Sitzung des Ausschusses für Klima, Umwelt und gemeindliche Entwicklung: „Wir erhalten immer noch regelmäßig positives Feedback im Zusammenhang mit der Ausstellung.“ Deshalb hat Nordkirchen auch beim Atelier Lechnerhof in Witten, das hinter den Alltagsmenschen steht, wegen einer zweiten Ausstellung für 2026 angefragt. Die grundsätzliche Bereitschaft seitens der Künstler ist auf jeden Fall vorhanden. „Es hat uns sehr gut gefallen, 2022 bei Ihnen zu Gast sein zu dürfen“, betonte Jan Illerhues in der Ausschusssitzung.

Sponsoren sind gefragt

Die Alltagsmenschen würden zusammen mit dem jeweiligen Ort wahrgenommen, deswegen lehne der Lechnerhof immer wieder auch Anfragen ab, weil es aus künstlerischer Sicht eben nicht passt. Dass die Ausstellung in Nordkirchen zum Beispiel in der Umgebung des Schlosses funktioniert, hat sich 2022 bereits gezeigt. Zu klären ist zuvor allerdings die Finanzierung. Aufgrund der knappen Haushaltskasse setzt die Gemeinde hier offensichtlich auf ein Sponsorenkonzept. Dieses und entsprechende Vertragsbestandteile wurden im nichtöffentlichen Teil der Sitzung besprochen. Im öffentlichen Teil sagte Bürgermeister Dietmar Bergmann allerdings bereits: „Die Ausstellung 2022 war ein Erfolg, von dem auch die lokale Wirtschaft profitiert hat. Eine erneute Ausstellung kann nur durch eine starke Unterstützung der lokalen Wirtschaft erfolgen.“ Auf Basis von Sponsorenzusagen soll über die Durchführung der Ausstellung in der

nächsten Ausschusssitzung (3. Dezember) entschieden werden.

„Wir wollen wieder einen Wow-Effekt und ein neues Ausstellungserlebnis schaffen“, kündigte Jan Illerhues an. Es zeige sich, dass eine zweite Ausstellung an gleicher Stelle von den Erfahrungen der ersten profitiere. Ideen wie der „Mädelsabend“ (im Zentrum der Ausstellung auf Sylt 2024), die „Boulegruppe“ (2023 in Bad Ragaz) oder ganz neue Skulpturen könnten dann auch in Nordkirchen zu sehen sein.

Neue Skulpturen wie der "Mädelsabend" (hier auf Sylt) könnten die Besucher 2026 begeistern.
Neue Skulpturen wie der "Mädelsabend" (hier auf Sylt) könnten die Besucher 2026 begeistern. © Lechnerhof

Wunsch nach mehr Verteilung

Michael Bomholt (CDU), auch Vorsitzender von Nordkirchen Marketing, betonte: „Der Ortskern war 2022 insgesamt so stark besucht wie nie in den letzten 20 Jahren, die Leute haben gezielt nach den Ausstellungsplätzen gesucht.“ Gereon Stierl (SPD) merkte an: „Ich war total begeistert von der Ausstellung. Aber die Ortsteile Südkirchen und Capelle waren unterrepräsentiert. Vielleicht kann man etwa im Dorfpark mehr machen.“ Auch Dirk Appel (CDU) wünschte sich für 2026 mehr Skulpturen in den anderen Ortsteilen.

40 bis 60 Skulpturen platziert der Lechnerhof jeweils an verschiedenen Stellen, die Interaktion mit den Alltagsmenschen ist einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren der Ausstellung. Ob eine entsprechende Ausstellung in Nordkirchen wieder wie 2022 rund sechs Monate dauern würde (in der Regel laufen diese eher drei bis vier Monate), wie Markus Pieper (CDU) nachfragte, ließ Jan Illerhues noch offen: „Ich bin ein Freund von Win-Win-Situationen. Das hat sich damals durch die Ferien ergeben.“

Zunächst muss aber abschließend geklärt werden, ob die Ausstellung tatsächlich 2026 wieder in die Schlossgemeinde kommt. Viele Bürger würden sich sicherlich über eine Rückkehr der lebensgroßen Skulpturen freuen.