Superintendent Holger Erdmann hat die Gemeindeversammlung moderiert, bei der viele Gemeindemitglieder ihrem Ärger Luft machten. Jetzt gelte es, gemeinsam aufzubauen. Die Zeiten, als eine Pfarrperson für 3000 Gemeindemitglieder zuständig war, sind bald vorbei.

© Sylvia vom Hofe

Ärger in Kirchengemeinde: Superintendent Erdmann nimmt Stellung

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Sieben von zehn Presbyter treten zurück. Eine Pfarrerin geht, eine andere steht unter Druck. In Lüdinghausen und Nordkirchen rumort es. Superintendent Erdmann versucht, die Wogen zu glätten.

Nordkirchen/Lüdinghausen

, 11.09.2021, 15:27 Uhr

Mit Finanznot, Corona-Einschränkungen und Personalmangel kennt sich Holger Erdmann aus. Seit einem Jahr ist er Superintendent des evangelischen Kirchenkreises. In der evangelischen Kirchengemeinde Lüdinghausen, zu der auch Nordkirchen gehört, kommt aber noch mehr dazu: ein Zwist zwischen Pfarrerin und Teilen der Gemeinde. Die Folge: eine Austrittswelle, die das Presbyterium handlungsunfähig gemacht hat.

Am Freitag (10. 9.) fand deshalb eine Gemeindeversammlung statt, die Erdmann moderierte. Nach mehr als zwei Stunden teils heftiger Diskussion hat der Superintendent im Video-Interview die Situation beschrieben.

Die Versammlung, so sagt er, sei der erste Schritt auf eine, Prozess, der die Gemeinde wieder zusammenführen und stärken soll für eine Herausforderung, die nicht nur sie wird meistern müssen: den Strukturwandel - das Zurechtkommen mit weniger Geld und weniger Pfarrerinnen und Pfarrern.