Nach 50,93 Sekunden des zweiten Laufes beim Zweierbob-Weltcup in Sigulda kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Genau dann fuhr Pilotin Laura Nolte in ihrem Zweierbob mit Anschieberin Neele Schuten an Bord durch die Zeitmessung im Ziel.
Genau dann stand fest, dass die Olympiasiegerin aus Unna den letzten Weltcup der Saison für sich entschieden hatte. Und genau dann stand auch fest, dass Nolte damit erstmals in ihrer noch jungen Karriere den Gesamtweltcup gewonnen hat.
Singend, tanzend und jubelnd sprangen die beiden Insassinnen aus dem Bob und ließen ihren Emotionen freien Lauf. Vergessen waren die Prellungen und Verbrennungen, die sich beide bei ihrem schweren Sturz im WM-Rennen von St. Moritz Anfang Februar zugezogen hatten. Nach dem fulminanten Triumph mit zwei Bestzeiten in den zwei Läufen von Sigulda konnte den grenzenlosen Jubel nichts mehr trüben.
Fulminante Startzeit in Lauf zwei
Den Grundstein zum Sieg legten Nolte/Schuten dabei im ersten Lauf mit einer Bestzeit von 50,8 Sekunden. Auf Rang zwei rechnete sich Hauptkontrahentin Kim Kalicki mit neun Hundertstelsekunden Rückstand hier aber immer noch Hoffnungen auf den Sieg im Rennen und damit auch im Gesamtweltcup aus.
In Durchgang zwei pulverisierten die beiden Startraketen Laura Nolte und Neele Schuten dann aber mit 5,29 Sekunden die bisherige Bestzeit von Kaillie Humphries (5,32 Sekunden) aus den USA deutlich.
Es folgte ein fast fehlerfreier Lauf, der am Ende den Sieg mit 14 Hundertstelsekunden vor Kalicki und 24 Hundertstelsekunden vor Humphries brachte. Geschafft!

Am Samstag hatte sich die 24-Jährige im Finale des Monobob-Weltcups noch mit dem sechsten Platz zufriedengeben müssen. Im Gesamtweltcup der Einer-Cockpits durfte sich Nolte hinter Humphries zumindest noch über den zweiten Platz freuen.
Die Enttäuschung darüber hielt sich jedoch in Grenzen und war 24 Stunden und 50,93 Sekunden später komplett vergessen.
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