Völlig überraschend verlor der SC Fröndenberg-Hohenheide am Sonntag sein Auswärtsspiel beim FC TuRa Bergkamen II. Für den Spitzenreiter der Fußball-Kreisliga B2 war es die erste Niederlage überhaupt in dieser Saison. Beim 0:1 im Nordbergstadion kassierte die Mannschaft von Sedat Sener erst ihr zweites Gegentor in dieser Spielzeit − und in der Schlussphase auch noch zwei Rote Karten (88.).
In der unübersichtlichen Situation war zunächst nicht klar, was passiert war. Schiedsrichter Thomas Bratke unterbrach die Partie bei einer Einwurfsituation, diskutierte mit der Fröndenberger Bank und rief dann Trainer Sedat Sener zu sich, der wegen Personalmangels zum zweiten Mal in dieser Saison selbst aktiv auf dem Platz mitmischen musste.
Nach einem Austausch mit dem SCF-Coach zückte Bratke zweimal Rot: gegen Justin Nico Makowika, der am Sonntag auf der Bank saß, und einen aufgebrachten Spielervater, der hinter der Bande stand.
Sener klärte nach dem Abpfiff auf: „Das war absolut unnötig von unserer Bank. Unser Spieler will den Ball haben, dabei kochen irgendwie die Emotionen hoch. Wahrscheinlich gab es Beleidigungen in Richtung des Schiedsrichters. Er kam dann zu mir, hat mich nach den Namen gefragt und meinte, wenn ich sie ihm nicht sage, würde er mir Rot zeigen.“
Verdiente Niederlage für den SC Fröndenberg
Sener zeigte sich kooperativ, nannte die Namen und durfte so weiterspielen. Die erste Saisonniederlage konnte aber auch er nicht mehr verhindern. „Das Spiel war ein Sinnbild der letzten Wochen, wo wir auch schon nicht optimal gespielt haben, mit Glück aber doch noch gewonnen haben. Es war heute eine verdiente Niederlage, weil TuRa den Kampf voll angenommen hat. Wir nicht. Deshalb Glückwunsch an TuRa“, bilanzierte Sener niedergeschlagen.
Ob er nun wieder regelmäßig selbst auflaufen wird für seine Fröndenberger? „Ich hoffe nicht“, antwortete der spielende Coach. „Mit Marcel Hofmann, Merlin Niehoff und Sinan Gökbayrak fehlten gleich drei gute Spieler. Das konnten wir zuletzt noch gut kompensieren. Heute leider nicht. Aber ich hoffe, dass sie beim nächsten Spiel wieder dabei sind.“

Durch das 0:1 schmilzt der Vorsprung auf Rang zwei (TuS Hemmerde) auf zwei Punkte zusammen, jedoch beträgt der Abstand zum ersten Nichtaufstiegsplatz (FC Romania Unita) immer noch satte fünf Punkte. Trotzdem will Sener im kommenden Spiel eine Reaktion seiner Mannen sehen. Doch das Tabellenschlusslicht Königsborner SV II komme am Sonntag (Anstoß: 15 Uhr, Sportpark) zur Unzeit, wie Sener verdeutlicht. Er warnt vor Überheblichkeit: „Ein eher schlechter Zeitpunkt, um gegen Königsborn zu spielen. Nach außen ist es eine Pflichtaufgabe für uns. Aber die haben nichts zu verlieren und werden sehr motiviert sein. Da müssen wir ein anderes Gesicht zeigen.“