Nach zwei bärenstarken Läufen dachte Laura Nolte bei der Bob-WM in St. Moritz zunächst an die Daheimgebliebenen. „Hallo Oma, hallo Opa. Ich hab euch lieb“, hauchte die 24-Jährige in die TV-Kameras.
Kurz zuvor hatte die deutsche Vorzeigepilotin der Konkurrenz bei der Monobob-Konkurrenz im Schweizer Nobelort gleich zweimal die Grenzen aufgezeigt. Sowohl im ersten wie auch im zweiten Lauf der Titelkämpfe brachte Laura Nolte die beste Fuhre ins Tal und zauberte dabei gleich zweimal Bahnrekorde in die Eisrinne.
Nach zwei von vier Läufen hat die Olympiasiegerin im Zweierbob in einer Zwischenzeit von 2:22,21 Minuten einen Vorsprung von 27 Hundertstelsekunden auf Kaillie Humphries. Die US-Amerikanerin war die einzige Starterin, die einigermaßen mithalten konnte.
Nach dem ersten Lauf hatten Nolte und Humphries noch gleichauf gelegen. Im zweiten Durchgang musste aber auch die routinierte Starterin die Dominanz der „jungen Wilden“ neidlos anerkennen. Auf Rang drei kämpfen Lisa Buckwitz (62 Hundertstelsekunden Rückstand) und die Australierin Breeana Walker (49 Hundertstel) wohl nur noch um die Bronzemedaille.
Schwerste Aufgabe kommt noch
Für Laura Nolte steht trotz der sportlichen Dominanz die schwerste Aufgabe wohl erst noch bevor. Denn nun gilt es, die Nerven in Zaum zu halten und die Nacht zwischen den beiden Wettkampfteilen bestmöglich zu verbringen.
„Wir werden jetzt erstmal das Material nach- und vorbereiten“, gibt die 24-Jährige einen Einblick in den weiteren Verlauf des Tages. „Danach schauen wir im Hotel das Männer-Rennen und lassen den Tag gemütlich ausklingen. Spezielle Rituale kommen dabei aber nicht zum Tragen.“
Der zweite Teil der WM steht dann am Sonntagvormittag auf dem Programm. Ab 9 Uhr startet Nolte zunächst im dritten Lauf, die Medaillen werden schließlich im vierten und letzten Durchgang ab 10.30 Uhr vergeben.
Auch dann werden „Opa und Oma“ ihrer Enkelin vor dem heimischen Fernseher gewiss wieder die Daumen drücken.
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