Aus einer Zeit, in der Astra noch ohne Komik auskam, stammen diese Biergläser, mit der die Brauerei aus St. Pauli ihre Vertragswirte ausstattete. Gefunden wurden sie in Kessebüren.

Ein Schatz aus St. Pauli als Kessebürener Kellerfund

rnGeschichte

Die Welt ist ein Dorf und Deutschland eben noch kleiner. Diesen Eindruck bekräftigt eine unerwartete Zugabe für Wolfgang Patzkowskys Ausstellung über ein Bier aus dem nicht so fernen St. Pauli.

Unna

, 21.04.2021, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der ernste Kern in der witzigen Ausstellung im Buhre-Haus erzählt den Aufstieg der schon totgesagten Biermarke Astra vom Maurertrunk zum deutschlandweit bekannten Kultgetränk. Vor dieser überraschenden Wendung, die Hausherr Wolfgang Patzkowsky mit einer Auswahl der ebenso kultverdächtigen Werbeplakate illustriert, war Astra außerhalb von St. Pauli unbekannt - sollte man meinen. Doch nun erhielt Patzkowsky ein paar zusätzliche Exponate. Sie stammen aus Kessebüren.

Dass zu einer Ausstellung beim Vorsitzenden des Unnaer Biervereins auch ein paar Originalgläser aus der Zeit vor Astras Neuentdeckung passen würden, ist naheliegend. Und genau solche Gläser hatten ihren Weg einst in den Süden Unnas gefunden, natürlich auf Wegen, wie nur das Leben sie weist.

Rolf Stadtmann aus Kessebüren habe die Gläser in seinen Besitz bekommen. Die Tante seines Schwagers, eine Frau Margarete Böckmann, hatte einst eine Kneipe in Oldenburg. Und der Lieferant der Gaststätte „Zum Heidekrug“ war die Bavaria-Brauerei in St. Pauli, die traditionsreiche Braustätte des Astra-Bieres.

Als die Tante ihre Gaststätte nach über 30 erfolgreichen Jahren aufgab, kam eine Kiste mit Gläsern als Erinnerungsstück in die Hände von Rolf Stadtmann. Dort, so berichtet Wolfgang Patzkowsky nun, hätten die Gläser wohl schon 15 Jahre im Keller geschlummert. Als Stadtmann in der Zeitung von Patzkowskys Astra-Ausstellung las, fielen ihm die Gläser wieder ein. Und so stellte er dem Buhre-Haus einen Satz Astra-Gläser zur Verfügung, auf den er noch eine museale Streichholzschachtel des Heidekrugs legte.

Ausstellung in Zeiten der Pandemie

„Meine Begeisterung war natürlich groß“, erklärt Patzkowsky, der mit seinen Aktionen immer wieder viel Zuspruch und auch unerwartete Gaben wie die aktuelle erfährt. Die aktuelle Schau im Buhre-Haus liegt Wolfgang Patzkowsky besonders am Herzen. Eine Ausstellung zu veranstalten in Zeiten der Coronapandemie ist generell schwierig, muss er doch auf strenge Hygienevorschriften achten. Andererseits braucht gerade diese Zeit auch Anlässe zum Lachen - und davon bietet die Schau „Astra ohne Zeneca“ mit ihren schrillen Werbeplakaten einige. Zu sehen ist sie natürlich nur mit Maske und tagesgültigem Coronatest nach Terminvereinbarung über (0151) 16544165 oder via E-Mail an patze@buhre-haus.de.

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