Der gute alte Pferdefilm scheint noch lange nicht totgeritten, im Gegenteil. Mit „Bibi und Tina“, „Ostwind“ und „Immenhof“ (alles Mehrteiler) ist er im Kino präsenter denn je.
Mit der frankokanadischen Produktion „Zoe und Sturm“ startet jetzt ein Kinostück mit Pferden, das dem Sujet klassischer Mädchen-Unterhaltung aber nur zum Teil verpflichtet ist.
Schwelgerische Bilder
In erster Linie handelt es sich um ein Familienmelodram, angesiedelt auf einem Gestüt in der Normandie.
Schwelgerische Bilder von Pferden am Meeresstrand gibt es natürlich auch, und in der Stallung erleben wir die Niederkunft einer Stute.
Doppelgeburt im Stall
Als Doppelgeburt - bei der Tierärztin und Hofbesitzerin Marie (Mélanie Laurent) setzen zeitgleich die Wehen ein. Noch im Stall bringt sie Tochter Zoe zur Welt, die später sich und das Fohlen „Zwillinge“ nennen wird.
Als Kleinkind nervt Zoe als großer Schreihals. Bringt man sie in Nähe eines Pferdes, wird sie still und neugierig.
18 Jahre Höhen und Tiefen
Der Film von Regisseur Christian basiert auf einem Roman und folgt dem Lebensweg des Mädchens über ganze 18 Jahre.
Vier Mädchen spielen Zoe, Charlie Paulet gibt die Zwölfjährige. Vater Philippe (Pio Marmai) züchtet und trainiert Trabpferde für Rennen und sitzt selber im Sulky.
Preisgelder sind wichtig
Viele Filme haken die wirtschaftlichen Aspekte der Pferdehaltung oberflächlich ab, hier sind sie Dauerthema. Stallungen werden renoviert, Philippe baut seine private Rennstrecke, Preisgelder haben existenzielle Bedeutung.
Der Investor aus Amerika (Danny Huston) ist überraschend geduldig, will aber letztlich Rendite sehen.
Kitschfreie Schicksalsschläge
Da passiert ein Schicksalsschlag, der den Rahmen des Wohlfühlfilms sprengt: Zoe kommt unter die Hufe eines panischen Pferdes und ist danach auf den Rollstuhl angewiesen. Ihr Lebensmut schwindet, die Krise erschüttert die ganze Familie.
Wie Zoe (nun Carmen Kassovitz) auch dank ihres Pferdes „Sturm“ neues Glück findet (und das Gestüt rettet), wird absolut rührend und kitschfrei erzählt. Von wegen, Pferdefilme können keinen Realismus, bloß Schmalz und Romantik - hier kommt der lobens- und sehenswerte Gegenbeweis.
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