Woelki will nach Auszeit „mit voller Kraft“ in sein Amt zurückkehren

Bistum Köln

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bleibt im Amt - nimmt aber eine Auszeit. In dieser Zeit will er über das zukünftige Miteinander im Bistum Köln nachdenken, denn er bleibt umstritten.

Köln

27.09.2021, 05:30 Uhr / Lesedauer: 1 min
Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, gibt im Garten des Erzbischöflichen Haus ein Statement ab. Woelki bleibt im Amt.

Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, gibt im Garten des Erzbischöflichen Haus ein Statement ab. Woelki bleibt im Amt. © picture alliance/dpa

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat mit Blick auf seine knapp fünfmonatige Auszeit eine Entschlossenheit zur Rückkehr „mit voller Kraft“ in sein Amt bekräftigt. Während seiner Pause werde er „unter anderem über das zukünftige Miteinander hier im Bistum nachdenken und auch darüber beten“, erläuterte der 65-Jährige in einem am Sonntag veröffentlichten Video des Kölner Domradios, bei dem sich der Kirchenmann regelmäßig mit Botschaften an Gläubige wendet.

An gleicher Stelle werde er sich noch einmal melden, um sich dann zu verabschieden, kündigte Woelki an - „bis zum Beginn der österlichen Bußzeit“. „Dann werde ich nämlich wieder meinen Dienst mit voller Kraft aufnehmen, um gemeinsam mit Ihnen an der Zukunft unserer Kölner Kirche zu arbeiten“, sagte er. Darauf freue er sich bereits.

Woelki bleibt im Amt - nimmt aber eine Auszeit

Am Freitag war bekannt geworden, dass Woelki im Amt bleibt, aber eine Auszeit nimmt. Seine Position war unsicher geworden, nachdem der Papst zwei Bevollmächtigte entsandt hatte, um die Situation im Kölner Bistum zu untersuchen, das sich seit Monaten in einer Krise befindet. Auslöser der Krise war ursprünglich Woelkis Weigerung, ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen zu veröffentlichen. Er führte dafür rechtliche Gründe an.

Der Vatikan nahm den Kardinal am Ende in einer Erklärung gegen den Vorwurf in Schutz, Defizite bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch vertuscht zu haben. Allerdings hieß es auch: „Dennoch hat Kardinal Woelki in der Herangehensweise an die Frage der Aufarbeitung insgesamt, vor allem auf der Ebene der Kommunikation, auch große Fehler gemacht.“ Woelki hatte erklärt, er habe die „geistliche Auszeit“ dem Papst selbst vorgeschlagen.

dpa

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