Windpocken-Fälle in NRW steigen deutlich an Was Eltern tun können

Windpocken-Fällen in NRW steigen deutlich an: Was Eltern tun können
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Die Zahl der Windpocken-Fälle ist in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Die Fälle erreichen damit wieder ein ähnlich hohes Niveau wie vor der Corona-Pandemie. Das berichtet die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Demnach wurden im Jahr 2023 in NRW insgesamt 2.925 Infektionsfälle gemeldet, in Westfalen-Lippe waren es 1.418. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 seien in NRW 1.856 und in 2021 nur 937 Fälle registriert worden.

„Die Corona-Pandemie hat das Infektionsgeschehen stark beeinflusst. Die Fallzahlen gingen aufgrund der Maßnahmen wie Lockdown, Schul- und KiTa-Schließungen sowie strenger Hygieneregeln rasant zurück. Mit der Rückkehr zur Normalität sind die Fallzahlen bei den Windpocken dann wieder deutlich gestiegen. Das zeigt, wie wichtig hier weiterhin Präventionsmaßnahmen wie das Impfen sind“, so AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann in einer Pressemitteilung.

Windpocken in NRW: Was Eltern tun können

Windpocken gehören laut AOK zu den häufigsten Kinderkrankheiten und sind äußerst ansteckend. „Daher raten wir dazu, insbesondere Kinder gegen Windpocken impfen zu lassen“, so Ackermann. Für die Grundimmunisierung im Kleinkindalter empfehle die STIKO zwei Impfstoffdosen im Alter von elf und 15 Monaten. Dabei solle ein Mindestabstand von vier Wochen eingehalten werden. Eine Impfung könne aber auch nachgeholt werden, wenn sie nicht im empfohlenen Alter erfolgt ist. Auslöser für Windpocken ist das sogenannte Varizellen-Zoster-Virus, das durch Tröpfcheninfektion über die Luft übertragen wird.

Die Ansteckungsgefahr beginne einen Tag bevor der Hautausschlag auftritt und ende, wenn die Bläschen austrocknen und abfallen. Erst zehn Tage bis drei Wochen nach der Ansteckung äußere sich die Infektion in Form von Kopf-, Rücken- oder Gliederschmerzen und Fieber. Ein bis zwei Tage später sollen linsengroße rote Flecken auf der Haut auftreten, die sich zunächst in stark juckende Knötchen, anschließend in Bläschen verwandeln. Die Bläschen sind mit einer wässrigen Flüssigkeit gefüllt, die in hohem Maße ansteckend ist. Innerhalb von ein bis zwei Wochen verkrusten sie und fallen ab.

Trotz des extremen Juckreizes warnt die AOK davor, Windpocken aufzukratzen. Dies könne nicht nur Narben hinterlassen, sondern auch zu Entzündungen und Hautinfektionen führen. Spezielle Salben oder Lotionen können den Juckreiz aber lindern.