Königsborns Vali Wettklo über Wechselgedanken und Arroganz „Nehme kein Blatt vor den Mund“

Von Conrad Fröhlich
Königsborns Vali Wettklo über Wechselgedanken und Arroganz: „Nehme kein Blatt vor den Mund“
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Val-Leander Wettklo ist schon seit geraumer Zeit eine der tragenden Säulen beim Königsborner SV. Der Stürmer ist die Torgarantie des Fußball-Landesligisten, der Sonntag mit einer runderneuerten Mannschaft in das zweite Landesliga-Jahr geht. In der vergangenen Saison holte er sich mit 30 Treffern den zweiten Platz im Torjäger-Rennen. Im Jahr zuvor war er in der Bezirksliga mit seinen 46 Toren der entscheidende Mann für den Aufstieg des KSV.

Diese Zahlen fielen natürlich auch den anderen Vereinen auf. So mangelte es beim Torjäger nicht gerade an Angeboten. „Da muss man immer wieder abwägen. Wie viel Zeit will ich investieren? Bekommt es beruflich überhaupt hin? Es gab auch einige interessante Angebote“, erzählt Wettklo im Übersteiger-Podcast dieser Redaktion dem Moderator Chris Thannheiser. „Für mich war es das Beste, in Königsborn zu bleiben, weil ich das hier alles perfekt unter einen Hut bekomme.“

Val-Leander Wettklo und der Königsborner SV starten gegen YEG Hassel in die Saison.
Val-Leander Wettklo und der Königsborner SV starten gegen YEG Hassel in die Saison. © Reith

Dabei nimmt sich der Torjäger nach jeder Saison Zeit, um seine Möglichkeiten abzuwägen. Eine entscheidende Rolle spiele, ob er sich im Team auch weiter verbessern könne. „Andreas Feiler ist ein herausragender Trainer und ich weiß, dass ich mich unter ihm immer deutlich verbessern kann, und er weiß, was er von mir hat“, begründet Wettklo seinen Verbleib beim KSV.

„Ich wäge immer ab, ob ich mich weiter entwickeln kann. Will ich im Verein vielleicht auch zur Legende werden oder kann ich hier noch Aufstiege mitnehmen? Im Moment sehe ich das bei Königsborn“, erklärt Wettklo wenige Tage vor dem ersten Spieltag.

Die Regel vor dem Tor

Wenn Wettklo weiterhin so kontinuierlich trifft, dürfte der Legendenstatus in Königsborn nur noch eine Frage der Zeit sein. Doch was ist eigentlich der Trick für Wettklos Treffersicherheit? Eine Sache habe sich der Stürmer immer gemerkt: „Je mehr Zeit man zum Überlegen hat, desto schwieriger wird der Torschuss. Deswegen bin ich Fan davon, den Ball so direkt wie möglich zu nehmen. Je länger man überlegt, desto schwieriger wird es.“

Diese Regel dürfte allerdings nicht der einzige Grund für Wettklos Torgefährlichkeit sein. Ganz präzise kann er dieses Talent auch nicht erklären. „Ich stehe oft einfach richtig und habe die Intuition. Vielleicht mache ich die richtigen Laufwege oder meine Mitspieler sehen mich einfach immer.“

Selbstvertrauen und Arroganz

Klar ist jedenfalls, dass durch die vielen Tore auch das Selbstvertrauen auf dem Platz wächst. Auch neben dem Platz macht Wettklo oft klare Ansagen. Auf die Frage, ob er ein Spieler mit großer Klappe sei, hat er eine einfache Antwort: „Ich nehme kein Blatt vor den Mund. Wenn man viel Selbstvertrauen hat und das auch nach außen so widerspiegelt, gibt einem das auch nochmal einen Schub.“

Er versuche immer so selbstbewusst wie möglich zu wirken und das nach außen rüber zu bringen. „Es kann natürlich leicht mit Arroganz vermischt werden, aber ich hoffe nicht, dass das so überkommt. Vielleicht ist eine kleine Mischung aus Arroganz und Selbstvertrauen, aber eine gesunde. Wenn ich abliefere, kann ich mir das auch erlauben.“ Diese Mischung wird der KSV wohl auch in der nächsten Saison wieder bestens gebrauchen können.

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