Alles andere als Einbahnstraßenfußball sahen die Zuschauer im Duell des Tabellenletzten TuRa Bergkamen gegen den Spitzenreiter Werner SC.
Bezirksliga 7
TuRa Bergkamen - Werner SC
1:3 (0:1)
„Wir kriegen drei dämliche Eiertore rein“, ärgerte sich Bergkamens Coach Christopher Brügmann unmittelbar nach dem Schlusspfiff des Nachbarschaftsduells am Nordberg. Damit hatte er die Situation ziemlich treffend umschrieben, denn man konnte in Bergkamen nicht erkennen, wer denn nun an der Spitze und wer im Keller der Tabelle steht.
Frühes Tor spielt TuRa Bergkamen in die Karten
Und das, obwohl es bei strömendem Regen am Nordberg ziemlich gut losging für den Spitzenreiter aus Werne. Nach einer Konfusion in der TuRa-Defensive konnte Maurice Modrzik schon in der zweiten Minute die 1:0-Eiertor-Führung markieren.
Da hatten wohl viele der anwesenden Besucher echte Angst, dass das Heimteam in der Folge untergehen könnte. Das tat es aber nicht, im Gegenteil.

Bergkamen schüttelte sich kurz und kam im Laufe der ersten Halbzeit immer besser in die Partie. Das Spiel des Tabellenführers hakte allerdings an allen Ecken und Kanten. „Wir haben wirklich Glück, dass wir hier nicht einen Gegentreffer bekommen haben“, hatte auch Wernes Coach Kurtulus Öztürk eine klare Meinung zur Spielweise seiner Mannschaft. Die änderte sich aber auch zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht. Erst als Frederic Mertens mit „Eiertor Nummer zwei“ auf 2:0 (64.) stellte, kam der Gast besser in die Partie.
Die Köpfe der Bergkamener gingen nun im Kollektiv runter, und auch die Konzentration ließ mehr und mehr nach. Auch bei Keeper Burak Soycicek, der nur wenige Sekunden später bei einem Abstoß Leon Becker (64.) das dritte „Eiertor“ quasi auf den Fuß legte. Nun war Werne endlich auf der Siegerstraße angekommen, ohne dabei extrem zu glänzen. „Das habe ich schon ganz anders von meiner Mannschaft gesehen“, war auch Öztürk nicht wirklich erfreut. „Normalerweise lobe ich die Jungs ja gerne, heute kann ich dies aber nicht tun.“
Viel Stückwerk, wenig Klasse
„Wenn wir so gegen den VfL Kamen spielen, dann hauen die uns zehn Dinger rein“, unkte auch der mitgereiste Werner Anhang. Der Gegner hieß aber nicht VfL Kamen, sondern TuRa Bergkamen. „Und für den fühlt sich das heute mehr als bescheiden an“, so Coach Brügmann. „Wir haben wirklich gut gespielt, nur im letzten Drittel hat uns die letzte Konsequenz gefehlt.“ Zwar konnten die Neuzugänge René Lindner im Abwehrzentrum und Joshua Kusch im Angriff frischen Wind entfachen. Zu mehr, als zum Anschlusstreffer von Philipp Hoffmann (90.) reichte es aber nicht mehr.
TuRa: Soycicek - Lindner (83. Aktas), Kupfer, Gül (66. Tekelier), Can Bozkurt (73. Schnura), Rataj, Hoffmann, Göke, Cem Bozkurt (83. Schettler), Manka, Kusch (79. Keske)
WSC: Pollak - Nattler (41. Lachowicz, 82. Seifert), Martinovic, Stöver, Thannheiser (84. Prinz), Jäger, Schwerbrock, Holtmann, Fischer, Becker, Modrzik
Tore: 0:1 Modrzik (2.), 0:2 Fischer (64.), 0:3 Becker (64.), 1:3 Hoffmann (90.)