Experten halten einen Blackout, also einen Zusammenbruch der öffentlichen Stromversorgung, trotz des Krieges gegen die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise für höchst unwahrscheinlich. Wie aber kann ich Vorsorge treffen, um im Falle eines Falles die Folgen eines Stromausfalls zumindest zu lindern?
Zunächst einmal: Wir reden hier nicht von einem kurzfristigen Stromausfall über ein paar Stunden. Stromausfälle gibt es immer wieder, auch ohne Krieg. Im Jahr 2020 fiel in jedem deutschen Haushalt im Schnitt für 10,73 Minuten der Strom aus. So etwas wäre ärgerlich, aber für den Privathaushalt in der Regel völlig unproblematisch.
Gefrierschrank hält 25 Stunden
Auch ein paar Stunden Stromausfall wären zu verkraften. So hält beispielsweise ein durchschnittlicher Gefrierschrank im Schnitt mindestens 24 Stunden die eingefrorenen Lebensmittel auch ohne Strom so kühl, dass diese nicht verderben.
Aber es geht ja nicht nur um den Kühlschrank und Licht. Auch die Heizung, das Telefon, der Computer, die elektrischen Rolladen, das Radio, das elektrische Garagentor, der Backofen und der Herd, die Spül- und Waschmaschine, nichts würde mehr funktionieren. Auch Wasser würde nicht mehr aus der Leitung sprudeln.
Praktische Tipps vom Bund
Doch was kann man sonst noch tun, um vorbereitet zu sein? Dass man einen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln, Trinkwasser und Wasser für die Hygiene im Haus haben sollte, ist das eine. Das andere sind praktische Tipps, die das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zusammengestellt hat. Hier einige Hinweise.
Wenn die Heizung ausfällt: Wer einen Kamin oder Ofen hat, sollte einen Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz angelegt haben. Andere sollten prüfen, ob die Installation einer alternativen Heizquelle in seinem Zuhause möglich ist.
Mit warmer Kleidung und Decken lässt sich die Heizung eine Zeit lang ersetzen. Tunlichst sollte man sich auch nur in einem Raum aufhalten und Türen geschlossen halten, damit Wärme nicht entweichen kann. Regelmäßige Stoß-Lüften ist gleichwohl notwendig.
Licht und Radio per Kurbel
Wenn das Licht ausfällt: Man sollte am besten verschiedene Alternativen zur Hand haben. Eine batteriebetriebene Taschenlampe inklusive Ersatzbatterien ist sinnvoll. Sinnvoll ist auch eine Solar- und eine Kurbel-Taschenlampe, die man im wahrsten Sinne des Wortes im Handumdrehen zum Leuchten bringen kann. Hilfreich können auch LED-Leuchten sein. Dabei sollte man an Ersatz denken, sollte eine Leuchte ausfallen.
Kerzen und Streichhölzer oder Feuerzeuge gehören ebenfalls zur Notausrüstung. Auch Camping- oder Outdoor-Lampen, LED-Leuchten oder Petroleumlaternen (passenden Brennstoff vorhalten) können helfen.
Wenn der Hunger kommt: Kleinere Mahlzeiten lassen sich auf einem Campingkocher zubereiten. Wer einen Garten oder einen Balkon hat, kann einen Garten- oder Tischgrill, der mit Holzkohle oder Gas betrieben wird, nutzen. Im Haus zu grillen, ist allerdings eine ganz schlechte Idee: Dann herrscht Erstickungsgefahr. Beim Anlegen eines Lebensmittelvorrats sollte man vor allem Dingen an solche Lebensmittel denke, die auch kalt verzehrt werden können.
Die größten Stromfresser
Weitere Vorsorge-Tipps:
- Die Akkus an Laptops, Mobiltelefonen, Telefonen etc. sollten geladen sein, Ersatzakkus bereit liegen. Auch aufgeladene Powerbanks sind ebenso hilfreich. Solarbetriebene Batterieladegeräte ebenso.
- Denken Sie daran, Bargeld zur Verfügung zu haben, da bei Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren.
- Ein batteriebetriebenes Radio oder Kurbelradio sollte bereit stehen, damit man bei einem langanhaltenden Stromausfall Mitteilungen der Behörden verfolgen kann.
Übrigens: Auch ohne Blackout sollte man sich bewusst machen, was die größten Stromfresser im Haus sind. Das sind nämlich auch die Bereiche mit dem größten Einsparpotenzial. Laut Bundesregierung ergibt sich beim Stromverbrauch diese Reihenfolge:
Computer, Fernsehen, Radios etc.: 28 Prozent
Waschen und Trocknen: 14 Prozent
Licht: 13 Prozent
Kühl- und Gefriergeräte: 11 Prozent
Kochen: 9 Prozent
Spülen: 8 Prozent
Sonstiges: 17 Prozent
Das größte Einsparpotenzial
Großes Einsparpotenzial bietet beispielsweise der Kühlschrank. Oft ist er laut Bundesregierung zu kalt eingestellt – bei im Schnitt 5,8 Grad. „Das ist zu kalt – denn schon sieben Grad reichen aus, um Lebensmittel und Getränke verlässlich zu kühlen. Bereits ein Grad hochschalten zahlt sich aus: Das senkt die Stromkosten um sechs Prozent“, schreibt die Bundesregierung auf ihrer Info-Seite. Beim Gefrierfach seien minus 18 Grad ausreichend.
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