In den Karnevalshochburgen hat am Donnerstagvormittag der Straßenkarneval begonnen. Pünktlich um 11 Uhr 11 nahm das närrische Treiben seinen Lauf. In Köln ließ das Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau die Jecken los. In Düsseldorf stürmten die Möhnen das Rathaus.
In Bonn griffen die Waschweiber an. Diese Tradition geht auf eine frühe Frauenbewegung zurück: 1824 war im heute zu Bonn gehörenden Ort Beuel erstmals das Beueler Damenkomitee zusammengetreten. Die Beueler Wäscherinnen wehrten sich gegen das Patriarchat, die Dominanz der Männer und die damit verbundene Ausbeutung der Frauen.
Trotz der eher schlechten Wetterprognose war es zunächst trocken, aber kalt. Die Polizei beobachtete das Treiben mit starken Kräften, es blieb aber zunächst alles ruhig.
Erstmals seit drei Jahren können die Karnevalisten wieder ohne Corona-Einschränkungen feiern. 2020 war der Karneval noch knapp vor den ersten weitreichenden Lockdown-Maßnahmen über die Bühne gegangen, hatte allerdings auch selbst zur Verbreitung des Virus beigetragen. Im Folgejahr 2021 fiel der Karneval komplett aus. 2022 fand Weiberfastnacht unter 2G-plus-Bedingungen statt. Diese Einschränkungen fallen nun weg.

Karneval 2023: Feiern in Düsseldorf
Auch in Düsseldorf wird wieder kräftig gefeiert und die Karnevalssaison startet in die Hpóchphase. Auch in diesem Jahr wird Karneval in Düsseldorf auf dem Burgplatz im Schlösser-Zelt gefeiert, wie die RP berichtet. An Weiberfastnacht (16.2.) beginnt um 11.11 Uhr die Altweiber-Party mit DJ Jan Beatstar an den Turntables.
Die Stadt Düsseldorf hat in diesem Jahr auch wieder die „Aktion scherbenfreie Altstadt“ ins Leben gerufen. Demnach dürfen Besucher keine Glasflaschen oder Glasbehälter in die Altstadt mitbringen oder dort nutzen - um das Verletzungsrisiko zu senken. Das Glasverbot gilt ebenfalls für Karnevalssonntag (19. 02.) und Rosenmontag (20.02).
Karneval 2023: Wetteraussichten für Weiberfastnacht
Vor allem in Köln werden viele Zehntausende Feiernde von auswärts erwartet. Die Polizei ist dort mit 2000 Beamtem im Einsatz. Bereits zu Beginn der Karnevalssaison am 11.11. war es in Köln zu einem Massenandrang gekommen, insbesondere im Studentenviertel rund um die Zülpicher Straße.
In der Karnevalshochburg Köln bleibt es zur Weiberfastnacht an diesem Donnerstag über den Mittag - bis auf wenige Tropfen - zunächst trocken. Das sagte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Essen am Donnerstag vorher. Erst am Abend sei mit mehr Regen zu rechnen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen acht und elf Grad.
Polizei: Viele Jugendliche am Mittag voll alkoholisiert
Zu Beginn des Straßenkarnevals an Weiberfastnacht waren am Donnerstagmittag in Köln nach Polizei-Angaben schon viele Jugendliche stark alkoholisiert. Es sei so, „dass sehr viele Jugendliche sehr viel Alkohol in sich reingeschüttet haben“, sagte ein Polizeisprecher. Manche hätten ärztliche Hilfe benötigt.
„Der eine oder andere hat die Party durch den Seiteneingang jetzt schon verlassen. Im Grunde genommen gibt es viele, die relativ schnell harte Getränke in sich reinkippen, und dann merkt man, dass um die Mittagszeit für den einen oder anderen schon schnell Schluss ist.“ Es habe auch schon einige Auseinandersetzungen mit blutender Lippe gegeben. Nun müsse man abwarten, wie sich die Dinge weiter entwickelten, „wenn der Alkohol noch weiter seinen Tribut fordert“.
Wegen zu großen Andrangs von Feiernden war das Zülpicher Viertel bereits am Mittag gesperrt worden. Feiernde wurden aufgerufen, Ausweichflächen zu nutzen. Das Studentenviertel mit seinen Bars und Kneipen übt im Karneval seit langem eine große Anziehungskraft vor allem auf junge Leute aus.

Wer noch mehr Infos über die Umzüge und alles weitere sucht, findet in unserer großen Terminübersicht für den Karneval 2023 in NRW alles Wichtige.
mit dpa
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