„Zum Sexobjekt degradiert“ Deutscher Werberat rügt Motiv einer Firma aus Bergkamen

Deutscher Werberat rügt Laminat-Firma wegen sexistischen Motivs
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Das Motiv der Bergkamener Firma, das der Deutsche Werberat rügt, zeigt eine junge Frau mit aufgeknöpfter Bluse auf einem Laminatboden. Es gehört zur Firma Laminat-Schmidt aus Bergkamen mit Filialen in Dortmund-Eving und Menden. Das Unternehmen wirbt damit für Bodenbeläge.

Der Deutsche Werberat führt dazu in einer am Dienstag veröffentlichten Rüge an: „Die eindeutig aufreizende Darstellung des weiblichen Models dient aus Sicht des Werberats-Gremiums lediglich als Blickfang und degradiert die abgebildete Frau zu einem reinen Sexobjekt. Zudem erweckt die Art der Darstellung den Eindruck von sexueller Verfügbarkeit.“

Firma wirbt mit dem Motiv seit 15 Jahren

Der Deutsche Werberat ist ein freiwilliges Selbstkontroll-Organ der Werbebranche. Laminat-Schmidt ist eines von fünf Unternehmen in Deutschland, die jetzt für sexistische Werbung gerügt wurden. Inhaber Ralf Schmidt weist die Rüge auf Anfrage der Redaktion zurück.

Er werbe bereits seit 15 Jahren mit dem Motiv und bisher habe sich keiner bei ihm beschwert. „Man sieht eindeutig, dass die abgebildete Dame vor einem Laminatboden steht“, sagt er. Es sei keine Prostituierte vor einer Hauswand. „Die Frau fühlt sich auf dem Laminat wohl. Wo ist das Problem?“, versteht er die Rüge nicht. Er habe in den vergangenen Jahren mit dem Motiv unter anderem in einem türkischen Monatsmagazin aus Hamm und auf den Fernseh-Bildschirmen eines Elektromarktes in Hamm geworben. „Da hat kein Mensch nach gekräht“, sagt er.

Unmittelbare Konsequenzen hat eine Rüge des Deutschen Werberates nicht. „Dann lass ich mich halt rügen“, sagt der gerügte Ralf Schmidt.