Die Hitze setzte am Wochenende nicht nur den Amateurfußballern in ihren Testspielen zu. Auch die Kunstrasenplätze leiden teils unter den hohen Temperaturen. So mussten am Sonntag der VfK Weddinghofen und der FC Overberge (4:0) auf den Naturrasen ausweichen, weil ein Spiel auf dem aufgeheizten und weichen Gummigeläuf nicht mehr möglich war.
Konkret ist es das Gummi-Granulat, das den Fußballern schon seit längerer Zeit zu schaffen macht. Bei hohen Temperaturen wird es weich und verklebt sich unter den Fußballschuhen. „Wir haben teils große Ballen unter den Schuhen kleben“, erklärt Stefan Feldmann, Trainer des VfK Weddinghofen. „Nach jedem Training und Spiel müssen wir das Granulat abpusten oder wegbürsten.“ Vor allem: „Die Verletzungsgefahr ist enorm hoch, da immer wieder Spieler umknicken.“
Und so wurde am vergangenen Sonntag auch kurzfristig gehandelt: Die Partie des neu aufgestellten C-Kreisligisten Gurbet Spor Bergkamen gegen Fenerbahce Marl III wurde in der Halbzeit vom erhitzten und klebrigen Kunstrasenplatz am Häupenweg auf den Rasenplatz verlegt. Nicht nur für Schiedsrichter Shawn Gläser war eine Fortsetzung des Testspiels auf dem Gummibelag zu gefährlich. Zudem war es auf der Spielfläche viel zu heiß.
VfK Weddinghofen weicht auf Naturrasen aus
Auch der VfK Weddinghofen traf denn die richtige Entscheidung und wich anschließend ebenfalls gleich auf den Naturrasen aus. „Zwar konnten wir den Platz nicht abkreiden, weil an unserer Maschine ein Schlauch fehlte“, erklärt Feldmann. „Dennoch haben wir gespielt und den Platz mit Hütchen abgesteckt.“ Für den VfK Weddinghofen lief es in diesem Lokal-Duell bestens, denn der Aufsteiger gewann mit 4:0 gegen den hoch gehandelten A-Kreisligisten Overberge.
Auf einen neuen Kunstrasenbelag muss der VfK Weddinghofen aber noch etwas warten. „So wie ich es vernommen habe, werden wir wohl erst im Frühjahr nächsten Jahres eine neue Spielfläche erhalten“, sagt Feldmann. Das bestätigt Heiko Rahn vom Sportamt der Stadt Bergkamen. „So ist der Plan. Wir haben es zumindest in die Haushaltsberatungen eingegeben.“

„Wir haben fünf Kunstrasenplätze in Bergkamen. Drei davon sind mit Sand verfüllt, da läuft alles rund“, erklärt Rahn. „In Weddinghofen und Overberge war 2009 und 2010 jedoch dieses 1a-Gummigranuilat erste Wahl. Mittlerweile ist die Garantie abgelaufen und auffällig, dass das Granulat Klumpen bildet. Bevor wir aber das Granulat für bis zu 50.000 Euro abtragen und austauschen, haben sich Stadt und Verein darauf geeinigt, die Zeit bis ins kommende Jahr zu überbrücken, um dann den kompletten Kunstrasen zu sanieren. Das war für beide Seiten nur sinnvoll.“
VfK Weddinghofen bekommt eine gesandete Fläche
„Bis dahin müssen wir uns zunächst weiter behelfen und mit dem Granulat klarkommen“, weiß auch Stefan Feldmann. Der neue Kunstrasen wird so oder so nicht wieder das Gummi-Granulat bekommen. Die neuen Platzversionen sind entweder gesandet oder verfügen über ein Korkgranulat. Heiko Rahn: „Wir werden wieder auf mit Sand verfüllte Plätze setzen.“ Da bleibt dann nur noch die Erinnerung hängen - an einen schmelzenden Kunstrasen im Juli 2023.
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