Warnstreiks an 15 NRW-Hochschulen am Montag Rund 2000 Streikteilnehmer in ganz NRW

Warnstreiks an NRW-Unis am Montag: 15 Hochschulen betroffen
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Update, 20.11., 20.30 Uhr: Mit Warnstreiks, Kundgebungen und Protestaktionen an mehr als 70 Hochschulen in Deutschland haben Beschäftigte des öffentlichen Dienstes bessere Bezahlung gefordert. Unter dem Motto „Schluss mit prekärer Wissenschaft“ hatte ein Bündnis aus Gewerkschaften, Initiativen, Studierendenvertretungen und hochschulpolitischen Organisationen für einen Aktionstag mobilisiert. Es nahmen nach Angaben der Gewerkschaften jeweils Hunderte Menschen an den Kundgebungen in verschiedenen Städten teil, darunter Hamburg, Dresden, Köln und München.

Rund 1500 Menschen legten laut Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) allein in Berlin ihre Arbeit nieder. „Wir sind bei dieser Tarifrunde so viele Hochschulbeschäftigte auf der Straße wie nie zuvor, sagte die Vorsitzende des GEW-Landesverbandes Berlin, Martina Regulin.

Update 15.50 Uhr: In zahlreichen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen sind Beschäftigte am Montag für mehr Geld in einen ganztägigen Warnstreik gegangen. Allein in Bochum nahmen rund 300 Menschen an einer Kundgebung teil, wie ein dpa-Fotoreporter berichtete. NRW-weit gab es nach Angaben einer Verdi-Sprecherin knapp 2000 Streikteilnehmer, darunter allein rund 700 in Bonn.

Landesweit sind im Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes der Länder in den nächsten Tagen einschließlich Montag die Beschäftigten an 15 Hochschulen zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen, wie die Gewerkschaften Verdi und GEW mitteilten. Warnstreiks mit Kundgebungen sind unter anderem in Gelsenkirchen, Köln, Wuppertal, Bielefeld, Münster, Dortmund und Duisburg geplant.

Unter dem Motto „Schluss mit prekärer Wissenschaft“ waren zum Auftakt am Montag unter anderem in Bochum, Köln, Bonn, Münster und Bielefeld gemeinsame Kundgebungen von Gewerkschaften und Hochschulorganisationen geplant. Auswirkungen der Arbeitsniederlegungen wurden etwa in der Hochschulverwaltung und beim Gebäudemanagement erwartet. Professorinnen und Professoren sind als Beamte nicht Teil der Tarifauseinandersetzung.

Ursprungsmeldung: Im Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes der Länder nehmen die Gewerkschaften nun die Hochschulen in den Fokus. Am Montag sind in Nordrhein-Westfalen die Beschäftigten an 15 Hochschulen zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Mit dem bundesweiten Aktionstag wollen die Gewerkschaften ihrer Forderung nach deutlichen Gehaltserhöhungen Nachdruck verleihen. Auswirkungen sollen die Arbeitsniederlegungen etwa im Bereich der Hochschulverwaltung oder beim Gebäudemanagement haben. Professorinnen und Professoren sind als Beamte nicht Teil der Tarifauseinandersetzung.

Bundesweit rufen die Gewerkschaften die Beschäftigten in 50 Städten zu Arbeitsniederlegungen auf. Gleichzeitig machen sich Studierendenvertretungen und hochschulpolitische Organisationen für höhere BAföG-Sätze stark. Unter dem Motto "Schluss mit prekärer Wissenschaft" soll es unter anderem in Bochum, Köln, Münster und Bielefeld gemeinsame Kundgebungen von Gewerkschaften und Hochschul-Organisationen geben. An der Ruhr-Universität Bochum soll es um 10.30 Uhr eine Kundgebung vor dem Audimax geben.

Eine Besonderheit an den Hochschulen sei die Forderung der Gewerkschaften, auch die bundesweit mehr als 300.000 studentischen Hilfskräfte in den Tarifvertrag mit einzubeziehen, sagte ein Verdi-Sprecher. Bislang seien die Arbeitsbedingungen der studentischen Beschäftigten, die etwa als Tutoren an den Hochschulen arbeiten, nicht in einem Tarifvertrag geregelt. Auch die Praxis, dass junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oft einen befristeten Arbeitsvertrag nach dem anderen bekommen, prangert das Aktionsbündnis an.

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder geht es um die Gehälter für bundesweit rund 1,1 Millionen Angestellte. Betroffen wären zudem rund 1,4 Millionen Beamte, auf die das Ergebnis üblicherweise übertragen wird. Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr für alle Tarifbeschäftigten. Eine dritte Verhandlungsrunde ist ab dem 7. Dezember geplant.

In der vergangenen Woche hatte Verdi in dem Tarifkonflikt in Nordrhein-Westfalen vor allem Beschäftigten an den Unikliniken zu Warnstreiks aufgerufen.

dpa/bani

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